Domain-Newsletter

Ausgabe #636 – 04. Oktober 2012

Themen: RAA – EU protestiert gegen Datenschutzregelungen | dotless domains – DNS vor neuer Revolution? | TLDs – Neues von .inc, .su und .tirol | Domain-Tools – namespinning.com gestartet | ARI – Alternativ-Modell für TMCH vorgelegt | platinum.com – US$ 250.000,- für Edelmetall | IPv6 – ISOC lädt zu ION-Konferenzen

RAA – EU PROTESTIERT GEGEN DATENSCHUTZREGELUNGEN

In der Debatte um die Neufassung des Registrar Accreditation Agreement (RAA) verhärten sich die Fronten: Datenschützer der Europäischen Union werfen ICANN vor, dass geplante Änderungen gegen EU-Recht verstossen.

Weit über ein dutzend Mal trafen sich bisher die Vertreter der Internet-Verwaltung ICANN und der Domain-Registrare, um über die Änderungen im RAA zu verhandeln. Das RAA legt verschiedene Rechte und Pflichten der Registrare fest, beispielsweise die Entrichtung von Registrierungsgebühren, die Bereitstellung benötigter Informationen sowie die Übermittlung akkurater Daten und deren fristgerechte Aktualisierung. Teil der Verhandlungen war bisher unter anderem ein umfangreicher Forderungskatalog von Strafverfolgungsbehörden, der unter anderem darauf abzielt, ihnen mehr Einblick sowohl in die Bestands- als auch die Verkehrsdaten der Kunden und Domain-Inhaber zu geben. Ebenfalls Gegenstand der Gespräche sind Neuregelungen zum Umgang mit den WHOIS-Daten. Zu diesem Punkt hat sich nunmehr die „Art. 29 Data Protection Working Party“ zu Wort gemeldet, die mit Vertretern der Datenschutzbehörden aus der EU-Kommission, jedem EU-Mitgliedsland sowie dem Europäischen Datenschutzbeauftragten besetzt ist.

Konkret stört sich die Party an zwei Regelungen, in denen den Domain-Registraren neue Pflichten auferlegt werden sollen. Unter dem Stichwort „annual re-verification of contanct details“ sollen die Registrare dabei künftig jährlich anhand sowohl von eMail-Adresse als auch Telefonnummer sicherstellen, dass die WHOIS-Daten richtig eingetragen sind. Hier fürchtet die Party einen Missbrauch der Daten zu Spamming-Zwecken, da sie uneingeschränkt öffentlich zugänglich sind; dies verleite die Inhaber dazu, falsche Kontaktdaten zu übermitteln. Unter dem zweiten Punkt „data rentention“ kritisiert die Party das Erfordernis, dass die Registrare künftig die Kontaktdaten des Domain-Inhabers für die Dauer von zwei Jahren nach Vertragsende aufbewahren müssen. Dabei sei der Datenbegriff sehr umfassend gemeint, so dass auch Informationen wie Kreditkartendaten, IP-Adressen oder Skype-Decknamen erfasst würden. Beide Regelungen würden zwar auf Wünsche der Strafverfolgungsbehörden zurückgehen; dies allein rechtfertige jedoch diese Verpflichtungen nicht. Zusammenfassend hält die Party beide geplanten Änderungen für rechtswidrig.

Die Party betonte, für weitere Gespräche zur Verfügung zu stehen und würde ein aktives Tätigwerden von ICANN schätzen. Die Internet-Verwaltung ihrerseits wird spätestens das für 14. bis 18. Oktober 2012 angesetzte Meeting im kanadischen Toronto nutzen, um sich mit diesen Hinweisen auseinanderzusetzen.

Weitere Informationen über die Art.29 Data Protection Working Party finden Sie unter:
> http://www.domain-recht.de/verweis/635

Hintergrundinformationen zum RAA finden Sie unter:
> http://www.domain-recht.de/verweis/636

Quelle: circleid.com, eigene Recherche

DOTLESS DOMAINS – DNS VOR NEUER REVOLUTION?

Steht das Domain Name System mit der Einführung von „dotless domains“ vor der nächsten Revolution? Eine Arbeitsgruppe der Internet-Verwaltung ICANN lehnt sie ab – doch eine Hintertür bleibt offen.

Es klingt so simpel wie naheliegend: statt einen Domain-Namen wie http://www.name.com in den Browser zu tippen, genügt es, http://name oder auch nur kurz „name“ einzugeben, und schon landet man auf der gewünschten Website. Dementsprechend kurz liessen sich auch eMail-Adressen im Format mail@name halten, ohne dass eine Top Level Domain notwendig wäre. Gerade Inhaber von Markenrechten zeigten sich im Rahmen der Bewerbungen um neue generische Top Level Domains interessiert, diese kürzesten aller möglichen Domains zu erhalten. Und technisch ist dies möglich, wie das Security and Stability Advisory Committee (SSAC) von ICANN in einem jetzt veröffentlichten Bericht nochmals klargestellt hat. Zwar sei die einzig eindeutige Domain der so genannte „fully qualified domain name“ im Format www.icann.org., also mit „Dot“ am Ende; schon jetzt seien moderne Browser aber in der Lage, daraus die gewollte Domain abzuleiten. Durch entsprechende Konfiguration könne so grundsätzlich auch eine „dotless domain“ zum gewünschten Ziel führen.

Allerdings rät das SSAC von solchen Adressen ausdrücklich ab, da sich je nach Anwendung (zum Beispiel Browser, LAN oder in der eMail-Adresse) verschiedene Probleme ergeben, die in ihrer Kombination keine sichere, zuverlässige Prognose erlauben, ob eine „dotless domain“ die gewünschte Adresse auflöst. Das Ergebnis könne von einem erwarteten Verhalten zu einem Sicherheitsvorfall reichen, bei dem der Nutzer der Domain mit einem anderen Server kommuniziert als gewollt, oder sie erst gar nicht funktioniert. Dies biete zudem Angriffsfläche für Schadaktivitäten wie eine DNS-Weiterleitung. Das SSAC warnt daher dringend davor, solche Domains einzusetzen.

In die gleiche Kerbe schlägt auch die dotBERLIN GmbH & Co. KG, die sich aktuell um .berlin bewirbt. Das unerwünschte Verhalten von „dotless domains“ könne nicht zuletzt bei Firmen- und Behördennetzwerken oder anderen Gelegenheiten auftreten und die Sicherheit für Anbieter und Nutzer gefährden. Jedenfalls derzeit sei das DNS und die darauf aufbauenden Anwendungen noch nicht auf ein einwandfreies Funktionieren dieser Domains ausgelegt. Allerdings weist dotBERLIN ebenso wie andere TLD-Bewerber, darunter Bret Fausett von Uniregistry Corp. sowie Nic Steinbach von name.com, darauf hin, dass man „dotless domains“ keine generelle Absage erteilen solle; es liege in den Händen der Internet-Community, den Bedarf, den Nutzen und eine technische Umsetzbarkeit darzulegen, wenn man die Domains eines Tages nutzen wolle. Jedenfalls derzeit sind „dotless domains“ daher kein Thema; eine Hintertür, sie in ferner Zukunft doch noch einzuführen, bleibt allerdings offen.

Quelle: icann.org, dotberlin.de

TLDS – NEUES VON .INC, .SU UND .TIROL

Totgesagte leben länger: 20 Jahre nach dem Niedergang der Sowjetunion erfreut sich das Länderkürzel .su weiterhin grosser Beliebtheit. In den USA streitet man dagegen um die Einführung von Gesellschaftsrechts-Domains, während sich .tirol zum Politikum entwickelt – hier die Kurznews.

Im US-Bundesstaat Delaware wächst der Unmut gegen die Einführung gesellschaftsrechtlicher Top Level Domains wie .inc, .ltd und .corp. Über Jeffrey W. Bullock, Minister für auswärtige Angelegenheiten, nutzte Delaware die Kommentierungsphase der Internet-Verwaltung ICANN, um sich gegen die Einführung dieser Endungen zu wenden. So bemängelt man, dass jeder Schutzmechanismus fehle, der sicherstellt, dass der Inhaber einer solchen Domain tatsächlich in der angegebenen Rechtsform existiert; daher sei das Risiko von Missbrauch und Verbrauchertäuschung besonders hoch. Besondere Brisanz hat der Kommentar deshalb, weil Delaware das liberalste Gesellschaftsrecht der USA hat; 63 Prozent der „Fortune 500“-Unternehmen haben ihren Sitz in dem flächenmäßig zweitkleinsten US-Bundesstaat. Sollte sich Delaware dazu entscheiden, Beschwerde gegen diese Top Level Domains einzulegen, dürfte sich dies auch auf das deutsche Pendant .gmbh auswirken; allein dort streiten sechs Bewerber um den Zuschlag.

Die Statistik-Ressource „Russian Domains“ erweitert ihr Angebot um Informationen rund um .su, die Länderendung der ehemaligen Sowjetunion. Gut 20 Jahre nach dem Kollaps der Weltmacht aus dem Kalten Krieg sind knapp 110.000 Domains mit der Endung .su registriert, Tendenz weiter steigend. So konnte .su zum Beispiel allein im September 2012 um über 2.500 Domains zulegen. Dabei sind etwa 50 Prozent aller Domains mit einer Website verknüpft; ähnliche Werte erreicht auch .ru, die als offizielle Länderendung der Russischen Föderation fungiert. Die Registrierung von .su-Domains ist dabei für jedermann möglich; mit umgerechnet etwa EUR 16,- pro Jahr und Domain über das Angebot von Nic.ru bleibt .su dabei eine günstige Domain.

Die Bewerbung um die neue Geo-TLD .tirol wird zum Politikum: nach Recherchen des Bloggers Markus Wilhelm hat sich der Tiroler Landeshauptmann Günther Platter in einem Schreiben an die Internet-Verwaltung ICANN für die Bewerbung der punkt Tirol GmbH stark gemacht. Brisanz gewinnt der Vorgang deshalb, weil es sich bei dieser Gesellschaft um eine Tochter der Moser Holding handelt, die wiederum als marktbeherrschender Tiroler Medienkonzern gilt. Platter hingegen verweist auf eine Option des Landes an über 50 Prozent der punkt Tirol GmbH, wenn diese den Zuschlag erhält. Einen Beschluss der Tiroler Landesregierung, in welchem die Unterstützung abgesegnet worden wäre, gibt es laut Wilhelm nicht; seiner Meinung nach steht der Verdacht der Untreue im Raum.

Weitere Informationen zu „Russian Domains“ finden Sie unter:
> http://statdom.ru/

Das Schreiben des Tiroler Landeshauptmanns finden Sie unter:
> http://dietiwag.org/index.php?id=4010

Quelle: icann.org, cctld.ru, derstandard.at

DOMAIN-TOOLS – NAMESPINNING.COM GESTARTET

Die Suche nach dem richtigen Domain-Namen war schon immer der Kern für den Auftritt im Internet. Das renommierte Unternehmen DomainsTools, LLC stellte jetzt einen neuen Domain-Namenfinder namens namespinning.com vor.

Mit einem Domain-Namenfinder als erstem kommerziellen Werkzeug fing die Geschichte von domaintools.com vor über zehn Jahren an. Es bildet sozusagen das Fundament eines Unternehmens, das zahlreiche Dienstleistungen wie Domain Name System Recherche oder Überwachung anbietet. Da das Internet nicht stille steht und sich – auch im Hinblick auf die neuen Domain-Endungen – weiterentwickelt, führt auch domaintools.com die Innovationen fort und legt nun mit namespinning.com einen neuen Domain-Namenfinder vor, der sich derzeit noch in der Betaphase befindet. Neu daran ist ein neuer Algorithmus, der sinnvolle Domain-Namen vorschlagen kann. Man gibt einen oder zwei Begriffe in das Suchfeld ein, und erhält Domain-Vorschläge. Dabei greift das System auf den domaintool.com-eigenen Datenbestand inklusive des eigenen Bewertungssystems zurück. Selbst ein einfacher Markenfilter ist integriert, der nur gröbste Schnitzer seitens des Suchenden verhindern soll.

Die Oberfläche ist aufgeräumt und übersichtlich sowie leicht zu bedienen. Standardmäßig erfolgt die Suche auf Englisch, aber das Werkzeug ist auch fremdsprachentauglich. Es stehen neben englisch, deutsch, spanisch, französisch sowie italienisch zur Verfügung. Die Auswahl an Domain-Endungen, unter denen nach freien Domains gesucht wird, ist sehr groß. Sogar die internationalisierten Endungen für .ru und .cn finden Berücksichtigung. Unsere Eingabe von „Fahrrad“ und „Ständer“ lieferte lediglich Ergebnisse mit „Stander“, bei Eingabe von „Fahrrad“ und „Staender“ jedoch keine Ergebnisse. Der Begriff „Bücher“ wird nicht korrekt im Punycode dargestellt, die Ergebnisse sind vernichtend. Bei Eingabe des Begriffs „Wall“ war die Vorschlagsliste lang, aber so gut wie unbrauchbar. Hingegen ergab der Suchbegriff „Fahrstuhl“ eine anregende wie sinnvolle Liste. Das Suchergebnis lässt sich jeweils durch Anklicken einer anderen Endung oder eines anderen Begriffes, die rechtsseitig in Gruppen angezeigt werden, in Echtzeit komplett ändern. So kommt der Jäger nach Domain-Namen schnell vom Hölzchen aufs Stöckchen. Die Ergebnisse können über Registrare, die mit domaintools.com zusammenarbeiten, direkt registriert werden, doch weist die Ergebnisseite gelegentlich darauf hin, dass man sich an seinen eigenen Registrar wenden kann – um zu überprüfen, ob die Domain wirklich noch zu haben ist.

Das Werkzeug ist noch nicht perfekt, es befindet sich wie gesagt in der Betaphase. Doch arbeitet domaintools.com kontinuierlich daran, es zu verbessern. Das ist aus unserer Sicht auch dringend nötig, denn so recht sinnvoll erscheint uns der überwiegende Teil der Ergebnisse, die wir für einige Begriffe bekommen haben, nicht. Vor allem sollten in jedem Fall internationalisierte Zeichen stärker integriert werden. Nichtsdestotrotz findet man über namespinning.com sehr brauchbare Domain-Namen.

Weitere Informationen unter:
> http://www.namespinning.com/faq/

Quelle: domaintools.com, eigene Recherche

ARI – ALTERNATIV-MODELL FÜR TMCH VORGELEGT

ARI Registry Services, Bewerber um zahlreiche neue Domain-Endungen, hat in Zusammenarbeit mit Neustar, VeriSign und Demand Media ein alternatives Trademark Clearinghouse entworfen, und stellt dieses zur Diskussion. Aber auch die Rechteinhaberlobby will Änderungen am Trademark Clearinghouse.

Wir kommen immer wieder auf das nach wie vor aktuelle Thema Trademark Clearinghouse zurück, da dies von entscheidender Bedeutung für Markenrechtsinhaber angesichts der Einführung neuer globaler Domain-Endungen ist. Das Trademark Clearinghouse (TMCH) bezeichnet eine Datenbank, die zum Schutze von Markenrechtsinhabern eingerichtet wird. Bei Registrierung von Domains unter den neuen Endungen findet eine unmittelbare Prüfung von möglichen Markenrechtsverletzungen zum Schutze der Markeninhaber statt, deren Marken in diese Datenbank eingetragen sind. So sollen deren Rechte geschützt und Rechtsstreite reduziert werden.

Der Entwurf von ARI für ein alternatives Trademark Clearinghouse bewegt sich in den von ICANN erarbeiteten Vorgaben des Bewerberhandbuchs (Applicant Guidebook). Die von ARI vorgelegten drei „white paper“ betreffen Probleme des ICANN-Models, und liefern eine Alternative sowohl für den Trademark Claimservice als auch die Sunrise-Phasen. Aus der Sicht von Chris Wright, Cheftechnologe bei ARI, bietet die am 26. September 2012 vorgestellte Alternative Vorteile sowohl für Rechteinhaber wie auch für new gTLD-Registries und Registrare. Man sei jetzt auf öffentliches Feedback und Unterstützung angewiesen. Die Internet-Verwaltung müsse begreifen, dass sich die Gemeinschaft darüber einig ist, dass das TMCH geändert werden müsse. Das jetzige Modell von ICANN leide an mangelndem Datenschutz und mangelnder Datensicherheit. Auch sei das ICANN-Verfahren umständlicher und weniger effektiv als die vorgestellte Alternative. Die sieht für das Trademark Claims-Verfahren Vereinfachungen und mehr Sicherheit bei der Datenabfrage vor, ist viel einfacher zu implementieren und reagiert schneller als das ICANN-Verfahren. Gleiches gilt für das Sunrise-Verfahren, das ebenfalls auf eine „public/privat key infrastructure“ (PKI) zurückgreift, die für mehr Sicherheit und unproblematischere Verfahrensabläufe sorgt. In den drei „white papers“ werden dabei die Verfahrensabläufe dezidiert beschrieben.

Auf der anderen Seite arbeiten die Rechteinhaber und ihre Interessenvertreter daran, die Schutzmechanismen sogar zu verschärfen. So teilte Bruce Tonkin, Chefstratege bei Melbourne IT und zweiter Vorsitzender des ICANN-Board, in einem Gespräch mit Kevin Murphy (domainincite.com) seine Einschätzung der Lage nach der „new gTLD trademarks summit“ vom 18. September 2012 in Washington DC (USA) mit. Tonkin identifizierte fünf Bereiche, bei denen sich die Interessenvertreter der Markeninhaber einig sind, dass sie geändert werden müssen. Zwei davon könnten noch vor dem tatsächlichen Start der neuen Endungen umgesetzt werden. Zunächst betrifft das die auf nur 60 Tage nach Start einer neuen Endung befristete Pflicht, Domain-Bestellungen mit dem Trademark Clearinghouse abzugleichen; Domain-Grabbing findet auch danach noch statt, ist das Argument, weshalb das TMCH idealer Weise im Dauerbetrieb arbeiten solle. ICANN wehrt sich dagegen, da es zahlreiche Unternehmen gibt, die schon jetzt Dienstleistungen anbieten, bei denen für Markeninhaber rechtsverletzende Domains identifiziert werden können. Registrare als auch Registries wehren sich wegen der damit verbundenen Kosten gegen die Verlängerung. Auch ein schnelleres und günstigeres Uniform Rapid Suspension System (URS) hält Tonkin für möglich und noch vor dem Start der Domain-Registrierung umsetzbar. Weitere Änderungen wie zum Beispiel die Einbindung von Schlüsselbegriffen in das Trademark Clearinghouse wie „online“ und „suche“ seien dagegen nicht ohne größeren Aufwand und einen langwierigen Prozess zu erzielen. Das TMCH berücksichtigt nach derzeitigem Stand lediglich Domain-Namen, die mit einer eingetragenen Marke identisch sind. Mit einer Schlüsselbegriff-Erweitung würde es auch gängige Missbrauchsszenarien mitberücksichtigen; es wird in diesem Zusammenhang auch vorgeschlagen, alle in UDRP-Verfahren erstrittenen Domain-Namen ohne die jeweilige Endung einzubinden.

Bei alle dem wird jedenfalls deutlich: niemand ist mit der aktuellen ICANN-Variante des Trademark Clearinghouse glücklich. Wahrscheinlich nicht einmal ICANN. Allerdings wird die Zeit knapp, eine Einigung zu erzielen, wie das Verfahren genau gestaltet wird und die jeweiligen Interessen angemessen berücksichtigt werden. Die nächsten Gespräche werden beim 43. ICANN-Meeting in Toronto stattfinden.

Die Vorstellung der TMCH-Alternative von ARI finden Sie mit weiteren Links zu den „white papers“ unter:
> http://www.domain-recht.de/verweis/637

Quelle: ariservices.com, domainincite.com

PLATINUM.COM – US$ 250.000,- FÜR EDELMETALL

Die vergangene Domain-Handelswoche lieferte diesmal deutlich bessere Preise. Angefangen mit der für US$ 250.000,- (ca. EUR 193.798,-) teuren platinum.com, gefolgt von der australischen hobart.com.au zu AUD 65.000,- (ca. EUR 52.444,-). Nur die weiteren generischen Endungen zeigten sich ruhig.

Die australische Endung sorgte einmal mehr für den Knüller unter den Länderendungen, und platzierte mit hobart.com.au zu AUD 65.000,- (ca. EUR 52.444,-) die zweitteuerste Domain der vergangenen Woche. Ihr folgte die polnische gratis.pl für EUR 16.850,-. Dem schlossen sich .de und .uk mit einigen gut bepreisten Domains an.

hobart.com.au – AUD 65.000,- (ca. EUR 52.444,-)
gratis.pl – EUR 16.850,-

belysis.de – EUR 15.000,-
küchenplus.de (IDN) – EUR 5.500,-
handschutz.de – EUR 5.000,-
stoffe24.de – EUR 3.570,-
winpin.de – EUR 3.500,-
lottomax.de – EUR 3.000,-

scores.co.uk – GBP 10.000,- (ca. EUR 12.567,-)
sew.co.uk – GBP 10.000,- (ca. EUR 12.567,-)
scout.co.uk – US$ 7.500,- (ca. EUR 5.814,-)
magma.co.uk – GBP 3.615,- (ca. EUR 4.543,-)

recargar.es – EUR 8.000,-
carton.fr – EUR 7.800,-
cartons.fr – EUR 7.800,-
supercross.tv – US$ 8.000,- (ca. EUR 6.202,-)
seniorcare.tv – US$ 6.590,- (ca. EUR 5.109,-)
grouper.nl – EUR 5.000,-
need.co – US$ 5.000,- (ca. EUR 3.876,-)
esl.co – EUR 3.000,-

Die neueren generischen Endungen vertrat .info mit

internet.info – EUR 9.200,-
und
bid.info – GBP 1.999,- (ca. EUR 2.512,-)

Die älteren generischen Endungen erzielten keine überraschend guten Preise, waren diesmal aber auch nicht so schwach besetzt, wie es gelegentlich begegnet:

pool.net – US$ 8.900,- (ca. EUR 6.899,-)
symmetry.net – US$ 8.800,- (ca. EUR 6.822,-)
tender.net – US$ 6.790,- (ca. EUR 5.264,-)
popunder.net – US$ 5.000,- (ca. EUR 3.876,-)
mediahub.net – US$ 4.588,- (ca. EUR 3.557,-)
apsis.net – EUR 3.000,-
jaq.org – US$ 3.750,- (ca. EUR 2.907,-)
fastcashloans.org – US$ 3.700,- (ca. EUR 2.868,-)
levelfive.net – US$ 3.388,- (ca. EUR 2.626,-)
bbs.org – US$ 3.000,- (ca. EUR 2.326,-)
sexualaddiction.org – US$ 3.000,- (ca. EUR 2.326,-)
ecozone.org – US$ 2.950,- (ca. EUR 2.287,-)
stockclub.org – US$ 2.852,- (ca. EUR 2.211,-)
fyo.net – US$ 2.600,- (ca. EUR 2.016,-)
dayout.net – US$ 2.588,- (ca. EUR 2.006,-)
yfi.net – US$ 2.550,- (ca. EUR 1.977,-)
eyecarecenter.net – US$ 2.488,- (ca. EUR 1.929,-)
nycpoker.net – US$ 2.475,- (ca. EUR 1.919,-)

Mit platinum.com zu US$ 250.000,- (ca. EUR 193.798,-) bot .com die zur Zeit fünftteuerste Domain des Jahres; sie wurde wohl von einem Endnutzer erworben. Mit reichlichem Abstand folgte kipi.com zum Preis von US$ 47.000,- (ca. EUR 36.434,-), die derzeit nicht konnektiert ist, was auch für die drittplatzierte unter den .com-Domains, cesc.com, die für US$ 36.720,- (ca. EUR 28.465,-) den Inhaber wechselte, und einige andere der frisch gekauften Domains gilt.

platinum.com – US$ 250.000,- (ca. EUR 193.798,-)
kipi.com – US$ 47.000,- (ca. EUR 36.434,-)
cesc.com – US$ 36.720,- (ca. EUR 28.465,-)
wandtattoos.com – EUR 23.800,-
relation.com – US$ 26.000,- (ca. EUR 20.155,-)
furcoats.com – US$ 22.500,- (ca. EUR 17.442,-)
picpac.com – US$ 15.000,- (ca. EUR 11.628,-)
sharik.com – US$ 15.000,- (ca. EUR 11.628,-)
yooker.com – US$ 14.155,- (ca. EUR 10.973,-)
bankruptcyrecords.com – US$ 13.000,- (ca. EUR 10.078,-)
mangas.com – EUR 10.000,-
peppershop.com – US$ 12.500,- (ca. EUR 9.690,-)
todayshealth.com – US$ 12.500,- (ca. EUR 9.690,-)
aoye.com – US$ 12.000,- (ca. EUR 9.302,-)

Weitere Domain-Preise finden Sie unter:
> http://www.domain-spiegel.de

Quelle: dnjournal.com, sedo.de, thedomains.com

IPV6 – ISOC LÄDT ZU ION-KONFERENZEN

Die ISOC (Internet Society) veranstaltet in den kommenden Monaten diverse ION-Konferenzen zum Thema IPv6 und DNSSEC. Am 19. Oktober 2012 findet eine der Konferenzen in Ljubljana, Slovenien, statt. Zugleich ruft ISOC alle IPv6- und DNS-Experten auf, sich als Referenten zu bewerben.

ISOC veranstaltet die ION-Konferenzen unter dem „Deploy360 Programme“, welches eine Brücke zwischen den IETF-Standards und deren Implementierung schlagen will. Die ION-Konferenzen sollen dabei Netzwerkingenieure und Industriefachleute ins Gespräch über kommende Technologie bringen. Die einzelnen ISOC-Konferenzen gehen jeweils mit einer anderen Veranstaltung einher: in Ljubljana, Slovenien, hängt man sich an den „Slovenian IPv6 Summit“ an. Dieser wird von Arnes (The Academic and Research Network of Slovenia), LTFE (Laboratory for Telecommunications at the Faculty of Electrical Engineering, University of Ljubljana) und dem Go6 Institute (Slovenian IPv6 iniciative) organisiert und widmet sich in dem Bereich Slovenien dem Ausbau, der Entwicklung und der Überführung in das IPv6-Protokoll. Einige gewichtige Fachleute sind bereits als Referenten angekündigt, wie Jason Fesler (Yahoo!), Irena Nikolova (Google), Alain Fiocco (Head of Cisco IPv6 High Impact Program) sowie Nathalie Trenaman (RIPE-NCC).

Weitere Termine für die ISOC ION-Konferenzen sind:

– 11. Oktober 2012: Mumbai (Indien) zusammen mit „Interop Mumbai“

– 19. Oktober 2012: Ljubljana (Slovenien) zusammen mit „Slovenian IPv6 Summit“

– 05. Dezember 2012: Sao Paulo (Brasilien) zusammen mit „Internet Infrastructure Week“

– 11. Dezember 2012: San Diego (USA)zusammen mit „Large Installation Systems Administration (LISA) Conference“

Wer sich als Fachmann selbst für ein Referat bewerben will, wendet sich unter Angabe seiner Personalien, seiner Kenntnisse, seines Themas, früherer Vorträge und anderem an Christine Carlson, Wireside Communications, unter ccarlson@wireside.com.

Die „Slovenian IPv6 Summit“ findet am 18. und 19. Oktober 2012, die ISOC-Konferenz am 19. Oktober 2012 im Ljubljana Brdo Technology Park in Lujubljana, Slovenien, statt.

Weitere Informationen und Anmeldung unter:
> http://v6summit.eventbrite.com/
> http://www.internetsociety.org/deploy360/ion/
> http://go6.si/en/7-slo-ipv6-summit/

Quelle: circleid.com, isoc.org

Kommentar schreiben

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht, oder weitergegeben.
Bitte füllen Sie die gekennzeichneten Felder aus.*

Abonnieren Sie unseren Newsletter

Der Domain-Newsletter von domain-recht.de ist der deutschsprachige Newsletter rund um das Thema "Internet-Domains". Unser Redeaktionsteam informiert Sie regelmäßig donnerstags über Neuigkeiten aus den Bereichen Domain-Registrierung, Domain-Handel, Domain-Recht, Domain-Events und Internetpolitik.

Mit Bestellung des Domain-Recht Newsletter willigen Sie darin ein, dass wir Ihre Daten (Name und E-Mail-Adresse) zum Zweck des Newsletterversandes in unseren Account bei der Episerver GmbH, Wallstraße 16, 10179 Berlin übertragen. Rechtsgrundlage dieser Übermittlung ist Artikel 6 Absatz 1 Buchstabe a) der Europäischen Datenschutzgrundverordnung (DSGVO). Sie können Ihre Einwilligung jederzeit widerrufen, indem Sie am Ende jedes Domain-Recht Newsletters auf den entsprechenden Link unter "Newsletter abbestellen? Bitte einfach hier klicken:" klicken.

Top