TLDs

Neues von .hamburg, .xxx und .gov

Das Internet bekommt eine neue Nord-Süd-Achse: die Initiativen für .hamburg und .berlin haben sich entschieden, im Fall der Einführung mit der österreichischen Registry Nic.at zusammenzuarbeiten. Die Rotlicht-Domain .xxx reicht dagegen den Regierungen die Hand zur Versöhnung, während .gov den Vorhang lüftet – hier unsere Kurznews.

Der österreichischen Registry Nic.at ist im Zusammenhang mit der Einführung neuer Top Level Domains ein erster Coup gelungen: nach dem Königreich Bahrain (.bh) hat sich auch die Hamburg Top-Level-Domain GmbH als Interessent um die Städte-Endung .hamburg sowie die dotBERLIN GmbH & Co. KG mit .berlin dafür entschieden, auf die Expertise und Registry-Technik aus Österreich zu setzen. Mit dem modularen Software- und Serviceprodukt „registry-in-a-box“ bietet Nic.at seit letztem Jahr ein Baukastensystem mit vielen Dienstleistungen rund um die neuen Adressen. „Uns ist es wichtig, bei der Bewerbung und Umsetzung für .hamburg mit einer erfahrenen und kompetenten Registry zusammen zu arbeiten. Nic.at erfüllt diese Vorgaben zu 100 Prozent“, so .hamburg-Geschäftsführer Oliver Süme. In das gleiche Horn stiess Dirk Krischenowski, Geschäftsführer von .berlin: „Nic.at genießt in der Branche höchstes Vertrauen und Ansehen“.

ICM Registry Inc., Verwalterin der Porno-Domain .xxx, hat angekündigt, nationalen Regierungen nachträglich Sonderrechte bei der Registrierung zuzugestehen. Gegenüber ICANNs Regierungsbeirat Governmental Advisory Committee (GAC) hat ICM Registry mitgeteilt, dass bis Ende Juli 2011 die Möglichkeit besteht, eine Liste mit „words of cultural and/or religious significance“ einzureichen. Diese würden dann geblockt und auf eine Platzhalterseite verweisen; damit wären sie der allgemeinen Registrierung entzogen. Kosten sollen damit für die Regierungen nicht verbunden sein. Das GAC will sich kurzfristig mit diesem Vorschlag befassen; es ist vernünftigerweise jedoch kaum vorstellbar, dass man sich dem Angebot entzieht.

US-Präsident Barack Obama will die Zahl der Regierungswebseiten drastisch verringern und hat dabei einen Einblick in die Verwaltung von .gov gegeben. Knapp 2.000 Domains sind demnach unter .gov, die ausschließlich US-amerikanischen Regierungseinrichtungen und -behörden offensteht, registriert. Sie verweisen auf ein Angebot, das ungefähr 24.000 Webseiten umfasst, darunter so staatstragende Angebote wie ein fiedelnder Förster (fiddllinforresters.gov) oder diverse Informationenssammlungen zu Neobiota, also Arten, die in Folge menschlicher Einflussnahme Einzug in ein Gebiet erhielten, in dem sie nicht einheimisch sind (invasivespecies.gov). Doch angesichts leerer Kassen ist damit Schluss: Vizepräsident Biden ist damit beauftragt, die Angebote zu bereinigen und die Zahl der .gov-Domains auf etwa 1.000 zu reduzieren. Dazu gehört unter anderem der Auftrag, binnen 30 Tagen eine Liste mit allen angemeldeten Domains zu veröffentlichen und ein 90tägiges Moratorium, währenddessen ohne Zustimmung von oberster Stelle keine neue .gov-Domain mehr registriert werden darf. Weitere Einzelheiten will die US-Regierung unter whitehouse.gov veröffentlichen.

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