McAfee

Weltkarte der gefährlichsten TLDs

Eine Weltkarte der gefährlichsten Top Level Domains hat der Internetsecurity-Spezialist McAfee veröffentlicht. Nach dem Report mit dem Titel „Mapping the Mal Web“ zählt die deutsche Endung .de zu den verlässlichsten virtuellen Gegenden. Einen Anlass, sich zurückzulehnen, gibt es jedoch nicht.

265 Top Level Domains hat McAfee analysiert und untersucht, welche davon gehäuft zu Schadzwecken wie für Spyware, Spam oder andere, strafrechtlich zumindest bedenkliche Angebote und Inhalte eingesetzt wurden. Zu den wichtigsten Erkenntnissen zählen, dass die verschiedenen Domains erhebliche Sicherheitsunterschiede aufweisen, somit einige Endungen bevorzugt für schädliche Angebote eingesetzt werden. Am gefährlichsten sind demnach Internetangebote, die unter der Endung .tk für Tokelau, einer kleinen Pazifikinsel veröffentlicht werden. Hier enthielten 10,1 Prozent problematische Inhalte. Unter den großen Ländern erwiesen sich insbesondere Rumänien (.ro) mit 5,6 Prozent und Russland (.ru) mit 4,5 Prozent als risikoreich; hier werden verstärkt Programme angeboten, die Sicherheitslücken ausnutzen sollen. Als besonders sicher erwiesen sich dagegen Angebote mit einer der skandinavischen Top Level Domains wie .fi (Finnland), .se (Schweden) und .no (Norwegen); sie weisen ein Gesamtrisiko von maximal 0,2 Prozent auf. Auch Island und Irland konnten sich auszeichnen. Die deutsche Endung .de schneidet ebenso wie .nl und .uk mit einem Risiko von einem Prozent relativ gut ab; dennoch geben mehr als zwei Millionen Klicks jeden Monat zu bedenklichen Angeboten Anlass zur Sorge.

Bei den generischen Domains schneidet wenig überraschend .gov am sichersten ab; die nur von US-Regierungsbehörden verwendete Domain ist allerdings nicht frei zu registrieren, so dass schon die Hürde der Registrierung kräftig aussortiert. Bei den übrigen generischen TLDs stuft McAfee überraschenderweise .info als Gefährlichste ein; hier sind überdurchschnittliche 7,5 Prozent der Angebote problematisch, während .com als zweitplatzierte auf 5,5 Prozent kommt. Wer sich beispielsweise per eMail bei einem .info-Angebot anmeldet, kann danach in mehr als 73 von 100 Fällen damit rechnen, Spam zu erhalten. Auch .biz ist bei Spammern beliebt, da die Endung sofort nach der Registrierung eingesetzt werden kann und nicht erst – wie bei anderen Top Level Domains – 24 Stunden vergehen müssen. In absoluten Zahlen dominiert allerdings .com die schädlichen Angebote.

Insgesamt legt die Studie nah, dass je geringer die Hürden für eine Registrierung sind und je günstiger die Domains angeboten werden, desto häufiger sie zu Schadzwecken eingesetzt wird. Diese Erkenntnis kann kaum überraschen. Sollten allerdings Suchmaschinen wie Google diese Ergebnisse verstärkt in ihre Suchalgorithmen einfliessen lassen, könnte dies so manchen Domain-Verwalter zum Umdenken zwingen.

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