.asia

Startschuss für Frühjahr 2007 geplant

Für .asia findet in diesem Jahr Weihnachten einige Tage früher statt: Sechs Jahre nach dem ersten Vorstoss zur Schaffung einer eigenen Top Level Domain für den asiatisch-pazifischen Raum unterzeichnete die Internet-Regierung ICANN am 6. Dezember 2006 die Registry-Vereinbarung mit dem künftigen Verwalter, der DotAsia Organisation. Mit dem Start der Sunrise Period ist wohl im Frühjahr 2007 zu rechnen.

Nachdem der ICANN-Vorstand bereits im Oktober 2006 grünes Licht für .asia gab, folgte am Nikolaustag anlässlich des ICANN-Meetings in Sao Paulo im Rahmen eines öffentlichen Aktes auch die formelle Vertragsunterzeichnung. Mit DotAsia gibt es damit zum ersten Mal eine gTLD-Verwaltung mit Sitz in Asien. Für die Zukunft verspricht .asia erhebliches Potential: mit aktuell etwa zehn Millionen registrierten Domains ist das Potential des asiatischen Domain-Markts mit Ländern wie China, Australien, Südkorea, Japan und Indien bei weitem noch nicht ausgeschöpft. Dementsprechend soll .asia „eine klare Marke zur Darstellung der asiatischen Internet Community“ darstellen, wie es DotAsia in einer Presseerklärung formuliert. Wie schon im Fall von dotEU tritt .asia neben die zahlreichen asiatischen Länderdomains, wird sie also nicht ersetzen. Umgekehrt ist es gerade für Unternehmen ratsam, sich beide Endungen zu sichern.

Die einzelnen Etappen des Einführungsprozesses sind bereits festgelegt. So werden bereits in Kürze im Vorfeld der zweigeteilten Sunrise-Phase Regierungen und ccTLD-Verwalter die Möglichkeit erhalten, über das GAC (Governmental Advisory Committee) ausgewählte Domain-Namen wie zum Beispiel Landes- oder Städtennamen reservieren zu lassen. In Phase I der Sunrise Period, deren Start derzeit für April 2007 geplant ist, können diese Namen dann „aktiviert“, sprich registriert werden. Die Inhaber von Markenrechten müssen spätestens ab Juni 2007 achtsam sein, sie sollen dann in Phase II gemeinsam mit öffentlichen Einrichtungen und Inhabern anderer früherer Rechte zum Zug kommen und ihre jeweils geschützte Bezeichnung registrieren dürfen. Wie schon bei .eu, müssen diese Rechte gesondert nachgewiesen werden, um eine Prüfung zu ermöglichen; gleichwohl soll der Prozess weitgehend elektronisch abgewickelt werden. Gibt es mehrere Bewerber um eine Domain, soll sie im Rahmen einer Auktion zugeteilt werden. Nach einer Ruhephase folgt dann voraussichtlich im September/Oktober 2007 die Landrush Phase, bevor dann nach derzeitigem Stand im Winter 2007 die Live-Registrierung startet.

Als Zielgruppe hat man Einzelpersonen ebenso ausgemacht wie Unternehmen und Organisationen jeder Art mit Sitz in Asien, insbesondere aber klein- und mittelständische Unternehmen. Mit den Domain-Verwaltungen von .af (Afghanistan) über .cn (China), .in (Indien) bis .vn (Vietnam) kann .asia auf die Unterstützung und Kompetenz der wichtigsten asiatischen Registries zählen. Die Vergabe orientiert sich wohl auch deshalb an altbekannten Grundsätzen wie dem Grundsatz des „first come, first served“ und einer Zuteilung als reine Second Level Domains. Für Streitigkeiten um die neuen Domains ist ein eigenes Schiedsgerichtsverfahren vorgesehen. Eine verbindliche Registrierung ist derzeit allerdings ebenso wenig möglich wie eine Vorbestellung, über Details werden wir rechtzeitig berichten.

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