Update

Neues von .asia, .berlin und .dk

Unser TLD-Update steht diesmal im Zeichen neuer Domain-Namen: während .asia den Rahmen für ihre Einführung abgesteckt hat, kämpft .berlin mit politischem Widerstand. In Dänemark dagegen brechen für Cyberpiraten schwere Zeiten an.

Die neue Asien-Domain .asia hat den vorläufigen Zeitplan für die Startphase bekanntgegeben. Demnach startet die erste von insgesamt drei Phasen im Oktober 2007; sie ist reserviert für Regierungen, die ihre Domains bevorzugt anmelden dürfen. Ebenfalls im Oktober 2007 beginnt Phase 2, in der je nach Priorität die Inhaber eingetragener Marken zum Zug kommen. In Phase 3, die im November 2007 stattfinden soll, können dann schließlich eingetragene Unternehmen und Organisationen ihren Namen bevorrechtigt anmelden, noch bevor am 8. Februar 2008 die allgemeine Landrush-Phase beginnt. Die allgemeine Registrierung nach dem Grundsatz „first come, first served“ ist dann voraussichtlich ab März 2008 möglich. Betreiber DotAsia hat inzwischen auch seine Website grundlegend überarbeitet und zahlreiche Informationen zusammengestellt. Verbindliche Vorbestellungen sind derzeit jedoch noch nicht möglich.

In der Diskussion um die Einführung einer neuen geoTLD .berlin schlägt der Bewerberin dotBERLIN GmbH & Co. KG der Gegenwind immer heftiger ins Gesicht. Nachdem der rot-rote Senat in der Hauptstadt angekündigt hat, die Initiative nicht zu unterstützen, nannte Senatssprecher Michael Donnermeyer die Hartnäckigkeit der dot.Berlin-Macher im Interview mit dem Online-Magazin heise.de „naiv“ und „nicht ganz lauter“. Versuche, die negative Entscheidung des Senats über das Abgeordnetenhaus zu umgehen, haben nach Einschätzung von Donnermeyer kaum Aussicht auf Erfolg, da sie den Senat nicht binden würden. Der Senat sieht sich vielmehr unverändert veranlasst, Schaden von der Stadt abzuwenden, der durch .berlin und Webadressen wie por/no.berlin droht. Da wird es wohl wenig nützen, dass dotBERLIN vergangene Woche für die Bemühungen um mehr lokale Identität im weltweiten Netz immerhin den eco Internet Award 2007 erhalten hat.

Die dänische Domain-Verwaltung DK Hostmaster verschärft ihren Kampf gegen Typosquatter: beginnend ab 1. Juli 2007 können Domain-Namen von der Registry suspendiert werden, wenn drei Voraussetzungen vorliegen: es muss ein offensichtliches Risiko gegegeben sein, dass Internetnutzer durch die Domain fehlgeleitet werden, der Inhaber der Domain hat keine Kennzeichenrechte an dem Begriff und der Inhaber steht im Verdacht, selbst oder über nahestehende Dritte andere Tippfehlerdomains registriert zu haben. Bevor die Registry ihre Entscheidung trifft, erhält der Inhaber Gelegenheit, binnen 72 Stunden zu dem Vorwurf des Typosquattings Stellung zu nehmen. Bleibt eine Antwort aus oder überzeugt sie nicht, wird die Domain zunächst suspendiert; geht der Inhaber hiergegen nicht im Rahmen eines Schiedsverfahrens vor, wird sie binnen weitere vier Wochen gelöscht. Angesichts des Interpretationsspielraums der drei Kriterien wird jedoch abzuwarten sein, ob sich dieses Instrument in der Praxis bewährt.

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