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ICANN im .wine und .vin Dilemma

Die Einführung der beiden globalen Top Level Domains .wine und .vin bleibt ein Politikum: mit Schreiben vom 30. Januar 2014 stellt Lawrence E. Strickling von der ICANN-Aufsichtsbehörde National Telecommunications and Information Administration (NTIA) nochmals klar, dass die USA die Delegierung beider Endungen ohne zusätzliche Schutzregeln wünschen.

Hintergrund dieser Klarstellung ist der Umstand, dass innerhalb des ICANN-Regierungsbeirats Governmental Advisory Committee (GAC) heftig umstritten ist, wie mit den beiden Endungen umzugehen ist. Während die EU-Kommission darauf drängt, Begriffe wie Bordeaux, Chianti oder Rioja als geschützte Marken zu behandeln, sehen andere Länder wie Neuseeland, Kanada oder die USA die bisher verlangten Schutzregeln als ausreichend an. Im Mittelpunkt des Streits stehen dabei sogenannte »Geographical Indications«. Vor allem Kanada und die USA wollen verhindern, dass geographische Herkunftsangaben künftig bei ICANN mehr Schutz genießen, als ihnen nach den Grundsätzen des internationalen Markenrechts zusteht. ICANN gerät so immer mehr in ein Dilemma, da man die Aufsicht über die Root Zone mittelbar über IANA von der NTIA erhalten hat. Die Endungen .wine und .vin könnten damit zur Nagelprobe werden, wie sehr sich ICANN von der US-Aufsicht emanzipiert hat. Für die drei Bewerber um .wine und die zwei Bewerber um .vin bedeutet dies, dass weitere Verhandlungen nötig werden könnten, durch die sich die Entscheidung über den Zuschlag verzögert.

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