nTLDs

Bisher Sieben newgTLD-Bewerbungen zurückgezogen

Die Internet-Verwaltung ICANN hat Details zum laufenden Prüfungsverfahren um neue globale Top Level Domains (nTLDs) bekanntgegeben: demnach haben bisher sieben Bewerber ihren Antrag zurückgezogen, auch ein deutscher Teilnehmer befindet sich darunter.

Exakt 1.930 Bewerbungen waren im Juni 2012 zur Prüfung angetreten, doch gut drei Monate später haben sich sieben Bewerber freiwillig wieder verabschiedet. Zumindest vier davon hat ICANN inzwischen namentlich genannt: es handelt sich um die Endungen .and, .are, .est und .ksb. Die ersten drei stammen sämtlich von Charleston Road Registry Inc., hinter der wirtschaftlich der Suchmaschinenbetreiber Google steckt. Völlig überraschend kommt der Rückzug von Google nicht; sowohl .and (Andorra), .are (Vereinigte Arabische Emirate) als auch .est (Estland) repräsentieren einen Alpha-3-Code gemäß der ISO-3166-1-Kodierliste, herausgegeben von der Internationalen Organisation für Normung (ISO). Ihre Registrierung war im Applicant Guide Book von vornherein ausgeschlossen worden, so dass die Bewerbung keinen Erfolg haben konnte. Welcher Grund dagegen die KSB Aktiengesellschaft, einen Pumpen- und Armaturenhersteller aus Frankenthal, zum Rückzog bewogen hat, ist öffentlich bisher nicht bekannt; auf unsere Nachfrage hin verwies man darauf, dass die Hintergründe vertraulich sind und man uns keine Information dazu zukommen lassen könne. Die restliche drei Rückzieher sind hingegen namentlich bisher unbekannt.

Die Liste der Rückzieher dürfte sich allerdings noch verlängern. So kollidiert auch die indische Bewerbung für .idn mit der ISO-3166-1-Kodierliste. Potentielle Kandidaten für einen Rückzug sind zudem jene 57 Bewerber, die bei ICANN um eine Änderung ihrer Bewerbung gebeten haben. Dazu zählen unter anderem VeriSign mit dem Fall einer hebräischen Übersetzung einer internationalisierten Version von .com sowie die Kerry Trading Co. Limited, bei deren Bewerbung um .kerrylogisitics offenkundig der Vertipperteufel zugeschlagen hat. Prominentester Fall ist aber DotConnect Africa, das von der beantragten Endung .dotafrica zu .africa wechseln möchte.

Kleines Trostpflaster: wer seine Bewerbung zurückzieht, erhält im jetzigen Stadium immerhin 70 Prozent der Bewerbungsgebühr von US$ 185.000,00 erstattet. Allerdings sollten sie sich auf eine längere Wartezeit einstellen: so meldet das Beratungsunternehmen Sedari, das einer seiner Kunden seit dem 7. Mai 2012 auf eine Erstattung der TAS-Gebühren wartet. GJB Partners will seine Bewerbung am 6. Juni 2012 zurückgezogen haben, ohne dass die Gebühr bisher erstattet worden sei; man habe daher beim California Attorney General Beschwerde eingelegt. Ob es sich um Einzelfälle handelt, ist bisher unklar; eine Stellungnahme von ICANN gibt es nicht.

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