nTLDs

Am 13. Juni 2012 ist »reveal day«!

Die Katze ist aus dem Sack: die Internet-Verwaltung ICANN hat offiziell bestätigt, dass der »reveal day« mit Bekanntgabe aller Bewerber um eine neue globale Top Level Domain (nTLD) für Mittwoch, den 13. Juni 2012 angesetzt ist. Zudem wurden weitere Details des nTLD-Fahrplans bekannt.

Spekulationen und haufenweise Gerüchte beherrschten in den vergangenen Tagen die Domain Name Industry, doch am 30. Mai 2012, dem letzten Tag des Bewerbungsfensters um eine neue Domain-Endung, setzte ICANN endlich ein Zeichen: der 13. Juni 2012 ist als historischer Tag auserkoren, um sowohl die Namen aller Bewerber um eine nTLD als auch die jeweils konkret gewünschte Endung öffentlich bekanntzugeben. Dann wird auch erstmals öffentlich bekannt, für welche Domain-Endungen es einen oder gar mehrere Bewerber gibt. Zugleich erhält jedermann die Möglichkeit, eingereichte Bewerbungen bis zum 12. August 2012 zu kommentieren. Die Veröffentlichung wird über die ICANN-Homepage unter icann.org erfolgen; begleitet werden soll der „reveal day“ von einer Pressekonferenz als auch einer Podiumsdiskussion in London, für die man derzeit noch einen Veranstaltungsort sucht. Damit findet er noch vor dem ICANN-Meeting in Prag statt, das für 24. bis 29. Juni 2012 angesetzt ist.

Auch bezüglich weitere Termine schafft ICANN Fakten. Der Startschuss zum digitalen Bogenschiessen (»digital archery«) fällt demnach bereits am 8. Juni 2012, um drei Wochen später am 28. Juni 2012 zu enden. In diesem neuartigen Verfahren wird festgelegt, in welche Prüfungsgruppe (»batch«) ein Bewerber kommt; dessen Ergebnisse will ICANN am 11. Juli 2012 bekanntgeben, so dass ein Bewerber erst dann erfährt, innerhalb welchen Zeitrahmens er mit einer Prüfung und damit auch der Einführung seiner Wunsch-Domain rechnen kann. Angesprochen auf die technischen Probleme im TLD Application System (TAS) teilte ICANN-CEO Rod Beckstrom in einem über Twitter geführten Interview mit, dass das System für das »digital archery« einfacher sei als das TAS; gleichwohl sei eine Testphase durch unabhängige Dritte beabsichtigt.

Soweit ICANN den Bewerbern aufgrund der Panne im TAS angeboten hatte, die Bewerbungsgebühr von US$ 185.000,– zu erstatten, hat davon laut Beckstrom bisher nur ein namentlich ungenannter Teilnehmer Gebrauch gemacht; ein weiterer Teilnehmer hat bisher lediglich die Anzahlung von US$ 5.000,– geleistet, möchte sie aber nun ebenfalls zurück. Überraschend: noch am 29. Mai 2012, also nur einen Tag vor Bewerbungsschluss, waren über 500 eingereichte Bewerbungen noch unvollständig. Das bedeutet, dass vereinzelt vollständige Anträge zwar bereits ins System geladen, aber noch nicht endgültig eingereicht wurden, oder aber dass die Gebühren noch nicht bezahlt waren. Ob es sich um ein Versehen handelt, auf die Panne im TAS zurückzuführen ist oder gar taktische Gründe hat, bleibt abzuwarten.

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