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Neues von .yu, .co.nl und .bg

Countdown für .yu: noch bis längstens 30. September 2009 gibt es die jugoslawische Domain. Zeit also, so schnell wie möglich zu .rs zu wechseln. Die Anmeldung von .co.nl-Domains soll dagegen Verwirrung stiften. Und in Bulgarien baut man Hürden ab.

Für Inhaber von .yu-Domain tickt die Uhr: wie das Serbian National Register of Internet Domain Names (RNIDS) nochmals mitteilt, genießen sie nur noch bis zum 10. September 2008 das Vorrecht, das Pendant ihrer Adresse auch unterhalb der serbischen .rs-Domain zu registrieren. Am 10. September um 12 Uhr mittags endet dieses Vorrecht; die bis dahin reservierten und nicht bestätigten Domains werden am 15. September 2008 ebenfalls mittags für die Allgemeinheit freigegeben. RNIDS legt gerade Unternehmen nahe, sich ihre .rs-Domain zu sichern, um sie nicht – ungeachtet aller rechtlichen Möglichkeiten – an einen Konkurrenten zu verlieren. Bisherige .yu-Domains lassen sich darüber hinaus ab 3. November 2008 bis 2. März 2009 verlängern, andernfalls werden sie deaktiviert. In jedem Fall ist für .yu aber am 30. September 2009 Schluss; an diesem Tag hört die Endung auf zu funktionieren.

Mit der Vermarktung der Sub-Domain .co.nl hat der niederländische Registrar EuroDNS nicht nur neue Registrierungsmöglichkeiten geschaffen, sondern nach Ansicht des INDOM-Chefs Stephane Van Gelder auch Verwirrung gestiftet: Obwohl .nl-Domains regulär als Second Level Domains erhältlich sind, vermarktet EuroDNS die erworbene Endung als Third Level Domain. Grundsätzlich scheint es keine Notwendigkeit zu geben, die längere Domain zu wählen. Allerdings gilt für .nl-Domains die Registrierungsbedingung, dass zumindest der Admin-C seinen Sitz in Holland haben muss; diese Hürde umgeht EuroDNS mit der Vergabe von Third Level Domains unterhalb von .co.nl. Van Gelder befürchtet eine Umgehung der .nl-Vergaberegelungen, und sah sich darin durch eine eMail von EuroDNS mit dem Titel „CO.NL and SIDN : A clarification“ bestätigt. Sogar eine Verbannung von .co.nl durch die Domain-Verwaltung SIDN will er nicht ausschließen. Ob es dazu kommt, bleibt abzuwarten; doch eigentlich besteht für Nutzer wenig Anlass, die Vergaberegeln mit einer Domain unter .co.nl zu umgehen: andere Registrare stellen über Treuhandmodelle längst auch Second Level Domains direkt unterhalb von .nl zur Verfügung.

Die bulgarische Domain-Verwaltung Register.BG hat die Möglichkeiten der Domain-Registrierung erheblich erweitert. Musste der Anmelder bisher nachweisen, warum er berechtigt ist, eine bestimmte .bg-Domain zu registrieren, tritt im Rahmen eines dualen Verfahrens eine weitere Möglichkeit hinzu: bei den so genannten „unprotected domains“ trägt allein der Domain-Inhaber das Risiko, mit seiner Domain keine Rechte Dritter zu verletzen. Um Rechteinhaber zu schützen, hat Register.BG im Gegenzug ein neues Schlichtungskomitee bestellt. So genannte „protected domains“, für die bei Anmeldung der Nachweis der Berechtigung geführt wird, sind einem solchen Schlichtungsverfahren nicht zugänglich. Die Gebühren je .bg-Domain bleiben mit EUR 30,– netto dagegen unverändert.

Zum Abschluss noch ein Video-Tipp: die britische BBC hat sich in einem etwa 90sekündigen TV-Beitrag mit der Initiative zur Einführung der Städte-Domain .ldn beziehungsweise .london auseinandergesetzt; auch .berlin findet Erwähnung.

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