TLDs

Neues von .me, .na und .org

„Cache poisoning“ lautete das Schreckenswort der vergangenen Wochen, mit dem vor einer gefährlichen Lücke im Domain Name System (DNS) gewarnt wird. Bei .org will man daher Maßnahmen ergreifen, um das DNS noch sicherer zu machen. Bei .me freut man sich über den Anfangserfolg, während in Namibia Streit um die Registry entbrannt ist.

Afilias, Technik-Betreiber der neugestarteten Länderendung .me (Montenegro), hat anlässlich des Starts der Live-Registrierung am 17. Juli 2008 erste Statistiken veröffentlicht. Demnach wurden an den ersten beiden Tagen über 50.000 .me-Domains angemeldet, wobei sich der Inhaber von yusu.me die Ehre sicherte, die erste Domain der Live-Phase sein Eigen zu nennen. Der grösste Teil der Anmeldungen stammt bisher mit 50 Prozent aus den USA, was wohl GoDaddy zu verdanken sein dürfte; der grösste Registrar der Welt gehört zum Betreiber-Konsortium der .me-Registry. Hinter den USA folgen die Briten (11 Prozent) und Deutschland (9 Prozent) auf den Plätzen. Ganz reibungslos verlief der Neustart allerdings nicht: so war GoDaddy vom Interesse an .me offenbar völlig überrascht worden und auf Server-Ausfälle nicht vorbereitet. Hinzu kommt, dass für zahlreiche attraktive .me-Domains Auktionen laufen, die sich um 24 Stunden verlängern, sollte in den letzten Minuten doch noch ein Gebot eingehen, so dass theoretisch noch monatelang geboten werden kann. Der bisherige Höchstpreis von US$ 26.130,– für insure.me mit 135 Bietern lässt also nicht erwarten, dass es zu einem raschen Ende kommt.

Inhaber einer Domain mit der Landesendung .na für Namibia sollten ihre Adresse im Auge behalten. Wie allafrica.com meldet, ist um die Verwaltung der ccTLD ein heftiger Streit entbrannt. Derzeit am Ruder sitzt mit dem Namibian Network Information Centre (Na-nic) ein privates Unternehmen, errichtet vom Gynäkologen (!) Ebert Lisse und seinem Geschäftspartner Ben Fuller. Sie rühmen sich als eine der besten Länderverwaltungen weltweit, wobei Kunden diese Einschätzung angesichts der hohen Preise nicht unbedingt teilen. Ein neu gegründetes Ministry of Information and Communication Technology soll sich daher der Verwaltung von .na annehmen; der Ausgang des Streits ist ungewiss. Die Website von Na-nic verweist dereit nur auf eine provisorische Baustellenseite, eine Kontaktaufnahme ist nur per eMail möglich. Einstweilen soll aber eine Registrierung über eine Handvoll ausländischer Registrare möglich bleiben.

Public Interest Registry, Verwalter von .org, will seine Endung sicherer machen: als erste generische Top Level Domain, der die Implementierung von DNSSEC gestattet wurde, erarbeitet .org derzeit einen Plan für Schulungen und die Einführung in der Infrastrukturgemeinde des Internets. DNSSEC, die Abkürzung für Domain Name System Security Extensions, ist eine Erweiterung von DNS, mit der Authentizität und Datenintegrität von DNS-Transaktionen gewährleistet wird. DNSSEC ist damit darauf ausgerichtet, Internet-Server gegen Angriffe auf das Domain Name System, etwa durch das derzeit diskutierte „dns poisoning“ (eine DNS-Cache-Vergiftung durch böswillige Nutzer) zu schützen. Unter dnssec-deployment.org erhalten Administratoren Hinweise, wie sie von dem neuen Service profitieren können. Am Ende dieser Pläne steht, dass auch ICANN die Root Zone mit DNSSEC signiert und somit das DNS noch sicherer macht.

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