TLDs

Neues von .at, .rs und .tel

Während hierzulande die Registrierungen von .de-Domains mit Eszett durch die Decke schießen, befürchtet man in Österreich ein Browser-Chaos. In Serbien freut man sich über die Internationalisierung des Landeskürzels, und GoDaddy hat was gegen Liberalität bei .tel – hier unsere Kurznews.

Österreichs Registry Nic.at hat mitgeteilt, das Sonderzeichen „ß“ in Domain-Namen unterhalb der Top Level Domain .at vorerst nicht zuzulassen. Im Gegensatz zur deutschen Domain-Verwaltung DENIC eG befürchtet Nic.at technische Probleme. So sind noch nicht alle Anwendungsprogramme wie zum Beispiel Browser an den neuen IDN-Standard angepasst. Dies könnte dazu führen, dass sie Domains wie groß.at und gross.at als identisch behandeln und damit zum falschen Ziel führen; ein regelrechtes Browser-Chaos ist damit denkbar. Völlig ausgeschlossen ist die Einführung des „scharfen S“ unter .at jedoch nicht; Nic.at wird die Entwicklung weiter im Auge behalten.

Die serbische Domain-Verwaltung RNIDS (Serbian National Register of Internet Domain Names) hat von ICANN grünes Licht zur Einführung der kyrillischen IDN-Variante des Landeskürzels .rs erhalten. Die Entscheidung erfolgt im Rahmen des „Fast Track Process“, bei dem inzwischen zahlreiche Landeskürzel die landessprachliche Variante ihrer ccTLD als zweite offizielle Endung zugeteilt bekommen haben. Bereits diese Woche beginnen anlässlich der Messe TELFOR 2010 die Gespräche über die Vergaberegeln für die neuen Domains, wobei man die Erfahrungen bei .rf, der kyrillische Variante des russischen Länderkürzels .ru, mit einbeziehen will. Die Registrierung soll voraussichtlich in der zweiten Hälfte des Jahres 2011 beginnen.

Der weltweit größte Domain-Registrar GoDaddy hat Widerstand gegen die Pläne der .tel-Registry Telnic angekündigt, reine Ziffern-Domains einführen zu wollen. Wie berichtet, hat Khashayar Mahdavi, CEO von Telnic, verlauten lassen, dass es ein Verbot von reinen Ziffern-Domains allein bei .name und .tel gibt; wenn daher VeriSign bei .name eine Freigabe einfordert, gebietet bereits die Gleichbehandlung, auch .tel von dieser Last zu befreien. Doch einer der Gründe, der zur Einführung von .tel führte, war die strikte Zusage, keine solchen Ziffern-Domains zuzulassen. Tim Ruiz von GoDaddy macht daher in einer eMail an ICANN geltend, dass bei Wegfall dieser Schranke .tel neu ausgeschrieben werden müsse; die Regeln nachträglich zu ändern, sei anderen Bewerbern gegenüber ungerecht. Interessant bleibt, wie die Reaktion der International Telecommunications Union ausfällt; diese hatte sich bereits bei der Einführung von .tel gegen reine Ziffern-Domains gewehrt, da man Verwechslungen mit Telefonnummern befürchtete.

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