TLD-Update

Neues von .tk, .us und .se

Dass in der Welt der Domain-Namen Sommerlöcher unbekannt sind, zeigt einmal mehr unser Blick auf aktuelle Änderungen rund um die beliebten Länderkürzel.

Dot TK, Verwalter der Landesendung der im Süd-Pazifik gelegenen Tokelau-Atolle, hat eine neue Version seines Filtersystems „WatchDog“ vorgestellt. Das Programm prüft nicht nur neu registrierte .tk-Domains, sondern in regelmäßigen Abständen auch die darunter angebotenen Inhalte auf unzulässige Angebote, etwa weil sie anstössig sind, darüber zu Gewalt oder Hass aufgerufen wird oder sie sonst gegen die Bestimmungen für Inhalte (content policy) für .tk verstossen. Hierzu zählen im übrigen auch deren Verwendung für Schädlinge wie Spy Ware, Viren und Phishing. Stellt die automatisierte Software einen Verstoß fest, droht dem Inhaber der Domain die Löschung. Nach Angaben von Dot TK wird .tk somit zur sichersten aller Top Level Domains; dass man sich auf Dauer damit das eigene Wasser abgraben könnte, lässt man allerdings unerwähnt.

Die Top Level Domain .us, das erst im April 2002 liberalisierte Landeskürzel der USA, steht möglicherweise vor einem Registrywechsel: Der Vertrag mit dem bisherigen Verwalter NeuStar endet im Oktober diesen Jahres. Das US-Wirtschaftsministerium Departement of Commerce (DoC) hat das nahende Vertragsende daher zum Anlass genommen, die Verwaltung unter Aufsicht der National Telecommunications and Information Administration (NTIA) neu auszuschreiben. Zu den Anforderungen gehört unter anderem, dass ein Kandidat für den Fall einer Erweiterung des Namensraumes Regelungen für eine Sunrise Period einplant; auch die Verwaltung der bisher mit 20 registrierten Domains mäßig erfolgreichen Kinder-Domain .kids.us ist künftig beizubehalten. Allgemein wird erwartet, dass die Ausschreibung lediglich pro forma erfolgt, und der Vertrag mit Neustar verlängert wird; die Details wie konkurrierende Bewerber sind allerdings öffentlich nicht bekannt. Aktuell sind etwa 1,3 Millionen .us-Domains registriert, und nach einem durchwachsenen Start haben sich die Registrierungszahlen zuletzt erfreulich entwickelt.

Die schwedische Domain-Verwaltung IIS (Internet Infrastructure Foundation) hat wie angekündigt das Angebot der unter .se registrierbaren Zeichen erweitert. Seit Juli können Domains auch mit Sonderzeichen aus den folgenden fünf offiziell anerkannten Minoritätssprachen registriert werden: Finnisch, Tornedalfinnisch, Jiddisch, Romani sowie Samisch. Damit erhöht sich die Zahl der unter .se zur Verfügung stehenden Zeichen von bisher 42 auf nunmehr etwa 240. In Schweden haben internationalisierte Domains anders als etwa in Deutschland eine erhebliche Bedeutung: Aktuell kommen IDNs auf einen Anteil an der Gesamtregistrierung von deutlich über 10%, weit mehr als etwa bei .de.

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