IANA

drei neue ccTLDs geboren!

Die Welt der Domain-Namen ist um drei ccTLDs (country code Top Level Domains) reicher: kurz vor Weihnachten 2010 ließ die Internet Assigned Numbers Authority die drei Endungen .bq, .cw und .sx eintragen. Genutzt werden können sie aber noch nicht.

Hinter den drei Kürzeln verbergen sich die in der Karibik gelegenen Inselstaaten Bonaire, Saba und Sint Eustatius (.bq), Curaçao (.cw) und Sint Maarten (.sx), der holländische Teil von St. Martin. Sie gehörten sämtlich zu den Niederländischen Antillen, die jedoch am 10. Oktober 2010 aufgelöst wurden. Seit dem 20. Dezember 2010 führt sie die IANA-Datenbank als offizielle, eigenständige ccTLDs und folgt damit der ISO 3166-1 Liste der Ländernamen, an der sich die Vergabe von ccTLDs seit jeher orientiert. Keine der Endungen ist bisher delegiert und in die Root Zone eingetragen, so dass bisher auch keine Registrierung möglich ist. Bevor sich die Regierungen der jeweiligen Länder nicht an IANA wenden und Delegierung erbitten, wird es dabei auch vorläufig bleiben. Im Gegenzug ist das Kürzel .an für die Niederländischen Antillen zwar von der ISO 3166-1 Liste gestrichen worden; die Top Level Domain bleibt aber vorerst weiter existent, auch wenn ihr langfristig das „Aus“ droht.

Die Zahl der insgesamt delegierten ccTLDs hat sich damit auf 251 erhöht. Hier sind zunächst die 245 Kürzel zu nennen, wie sie der ISO 3166-1 Liste mit den offiziellen, aus zwei Zeichen bestehenden Länderbezeichnungen wie .de zu entnehmen sind. Bei genauer Betrachtung umfasst diese Liste sogar 249 Kürzel; vier davon wie .eh (West-Sahara) oder .mf (Saint Martin) sind jedoch ebenfalls nicht delegiert. Die verbleibenden sechs ccTLDs unterteilen sich schließlich in die drei ehemaligen Endungen .su (Sowjetunion), .tp (Timor) und .yu (Jugoslawien) sowie die drei reservierten Ausnahmekürzel .eu (Europa) .uk (Großbritannien) und .ac (Ascension Island). Allerdings sollte man sich bewusst sein, dass diese Zahl ständig schwankt; so bringt die Einführung neuer Endungen ebenso Bewegung ins Spiel wie die Zuteilung von Länderkürzeln oder die Erweiterung der Test-Domains auf zusätzliche Sprachen.

Eine geheimnisumwitterte Endung bleibt bei solchen Aufzählungen meist unerwähnt – .nato. Sie war vor vielen Jahren als internationales Pendant zur US-Militär-Domain .mil gedacht, wurde jedoch im Jahr 1996 abgeschaltet und ging in .int auf. Aktive Domains mit der Endung .nato gibt es also nicht.

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