ccTLDs

Neues von .es, .br und .iq

Das ccTLD-Karussell dreht sich rasend schnell: gab es letzte Woche News aus Griechenland, Pakistan und Vietnam, vermelden diesmal Spanien, Brasilien, Malaysia und der Irak Änderungen bei der Vergabe ihrer Landesdomains.

In Spanien hat die Vergabestelle ESNIC die zweite Liberalisierungsrunde eingeläutet. Nachdem zunächst die Registrierung unterhalb den neu eingeführten, offiziellen Third Level Domains .com.es, .nom.es und .org.es gelockert und für Personen und Unternehmen aus dem Ausland geöffnet worden war, können voraussichtlich ab November auch Second Levels registriert werden. Zuvor findet ab Anfang September eine 45tägige Sunrise Period statt, an der insbesondere Inhaber spanischer oder europäischer Marken teilnehmen können; die Anmeldung beschränkt sich dann auf das geschützte Zeichen. Öffentliche Einrichtungen hatten bereits seit Anfang Juni die Möglichkeit, ihre Webadressen bevorzugt zu registrieren. Registrierungsberechtigt sind all jene, die ein Interesse an oder Beziehungen zu Spanien unterhalten; im Klartext: der admin-c wird voraussichtlich seinen Sitz in Spanien haben müssen. Für Streitfälle ist die Einrichtung eines Schiedsgerichts geplant.

Freunde internationalisierter Domain-Namen können ihr Glück ab sofort auch in Brasilien versuchen. Wie die zentrale Verwaltungsstelle Registro.br bekanntgab, können bereits seit Anfang Mai diesen Jahres Internet-Adressen auch mit Sonderzeichen aus der Landessprache Portugiesisch registriert werden. Die brasilianischen IDNs entsprechen dem offiziellen Punycode-Standard, und sind mit allen IDN-tauglichen Browsern nutzbar. Trotz der technischen Erweiterungen bleibt .br jedoch eine restricted TLD, so dass eine Registrierung für Personen und Unternehmen ausserhalb Brasiliens nur unter sehr strengen Voraussetzungen möglich ist. Gleichwohl zählt Brasiliens Top Level Domain mit immerhin gut 750.000 Domains zu den führenden Länderendungen weltweit.

Angesichts der rollenden Liberalisierungswelle will auch die malaysische Endung .my nicht nachstehen. Wie Verwalter MYNIC angekündigt hat, stehen künftig auch Second Level Domains direkt unterhalb von .my zur Auswahl. Derzeit müssen die Nutzer noch unter den sieben offiziellen Subdomains auswählen. Einen konkreten Starttermin hat MYNIC allerdings noch nicht benannt.

Zu guter Letzt noch frohe Kunde aus dem Irak: das Landeskürzel .iq steht kurz vor der Rückkehr in den Cyberspace. Wie die National Communications and Media Commission anlässlich eines Forums in Jordanien verkündete, befindet man sich in den letzten Verhandlungsphasen und will binnen der nächsten Wochen die Registrierung aufnehmen. Noch befindet sich .iq in den Händen der texanischen Alani Corp. Allerdings ist man sich mit ICANN über die Neuvergabe weitgehend einig, so dass schon bald Vollzug gemeldet werden kann.

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