DENIC

Genossen-Meuterei verläuft im Sand

Angekündigt war ein heisser Sturm, heraus kam ein laues Lüftchen: bei der ausserordentlichen Generalversammlung der deutschen Domain-Verwaltung DENIC e.G. vergangene Woche in Frankfurt wurde sämtlichen Anträgen aus Reihen der Mitglieder eine teils herbe Abfuhr erteilt.

An die 90 der derzeit etwa 235 DENIC-Genossen waren der Einladung in das Arabella Sheraton Congress Hotel gefolgt, um über einschneidende Satzungsänderungen zu entscheiden. Auslöser war ein Antrag von Wilfried Haug vom Stuttgarter DENIC-Mitglied Headlight Housing, der dem DENIC-Vorstand mangelnde Transparenz sowie fehlende Informationspolitik vorgeworfen hatte. So hatte Haug beantragt, den Genossen mehr Einblick und Mitspracherechte bei finanziellen Entscheidungen zuzugestehen. Ausserdem wollte er die Amtszeit der Vorstandsmitglieder verkürzen, den Vorstand verkleinern und auf hauptamtliche Mitglieder beschränken. Doch keiner der Anträge erreichte die erforderliche satzungsändernde Mehrheit von 75 Prozent der Stimmen; für den Antrag auf Abwahl des Aufsichtsrates votierten gerade mal sieben Mitglieder. Ein Antrag auf Einsetzung einer Kommission zur Klärung disziplinarischer Maßnahmen gegen Mitglieder bei Pflichtverstößen wurde in modifizierter Form angenommen; statt einer Kommission gibt es einen Arbeitskreis.

Erfolgreicher war da schon der Antrag des Aufsichtsrates zur Bestellung beziehungsweise Wahl der Vorstände. Die hauptamtlichen Vorstände werden künftig direkt vom Aufsichtsrat bestellt, ehrenamtliche Vorstände direkt von der Generalversammlung gewählt. Dagegen fand ein Antrag, mit dem Mitglieder mehrere Geschäftsanteile und Stimmrechte erwerben können und verbundenen Unternehmen eine Möglichkeit eröffnet wird, in der Genossenschaft zu verbleiben, keine Zustimmung, so dass es bei der bisherigen Regelung „One member, one vote“ und keiner gemeinsamen Mitgliedschaft von verbundenen Unternehmen bleibt.

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