SEO

bevorzugt Google neue Domain-Endungen?

Domain-Spezialist Adrian Kinderis erklärt, warum neue Domain-Endungen bei Google .com und Konsorten den Rang ablaufen werden. Das lassen sich Domainer nicht sagen, und es entbrennt eine schöne Diskussion. Doch was ist wirklich dran? Ein Google-Ingenieur nimmt Stellung.

Adrian Kinderis ist CEO von der auf technische Dienstleistung hinsichtlich neuer Top Level Domains spezialisierten ARI Registry Services. In einem Artikel auf der australischen Informationsseite marketingmag.com.au stellt Kinderis die Frage, ob zukünftig Domains unter den neuen Domain-Endungen von Google gegenüber gleichen .com-Domains bevorzugt werden und beantwortet sie provokant mit: ganz einfach – sie werden. Gründe führt Kinderis mehrere auf, zum Beispiel die Korrelation von Inhalt und Endung: so werden .edu-Domains mit Bildungsinhalten gegenüber Domains mit ähnlichen Inhalten unter anderen Endungen bevorzugt. Die Spezialisierung der Endung lässt auch die auf die Endung bezogene Inhalte in besserem Licht erscheinen. Zudem ist für den Nutzer die thematische Verknüpfung von Domain-Inhalt und dem mit der Endung Bezeichneten vertrauensstiftend, was ihn dazu bringt, das Suchergebnis anzuklicken. Das wird natürlich von Seiten Googles registriert und bei zukünftigen Suchanfragen berücksichtigt. Die Argumente sind also nicht schlecht, die Kinderis ins Feld führt.

Dem begegnet jedoch Matt Cutts, Ingenieur im Suchqualitätsteam von Google, auf seinem Google+-Account: was Kinderis da erzählt, ist einfach nicht wahr. Bei Google habe man eine Menge Erfahrung damit, relevante Webseiten angemessen in Suchergebnissen anzuzeigen, ganz unabhängig von der genutzten Domain-Endung. Doch schwächt Cutts seinen so nachdrücklichen ersten Satz einige Zeilen weiter deutlich ab: „Ich erwarte nicht, dass Webseiten unter neuen Domain-Endungen irgendeine Art von Bevorzugung gegenüber .com-Domains erfahren werden.“. Jedenfalls stellt Cutts klar, dass, wer eine Domain unter einer der neu einzuführenden Endungen registrieren will, um unvermittelt in der Suchmaschine Google besser zu rangieren, von einer Fehlvorstellung geleitet wird. (Zudem findet man ein kurzes Video von Matt Cutts, in dem er die Sache auseinandersetzt.)

Letzteres dürfte zutreffen. Wie einige Kommentatoren richtig bemerken, kommt es doch immer noch deutlich auf Inhalte und den Ort an, an dem man die Suchmaschine befragt. Welche Risiken mit anderen Endungen als .com einhergehen, haben prominente Unternehmen, die auf die kolumbianische .co setzten, erst kürzlich erfahren. Der Trafficverlust hat erhebliche Ausmaße.

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