Die Domain ap.pl wurde in Polen noch 2002 eingetragen , seit 2012 betreibt damit ihr Inhaber, Artur Janiszewski , ein Online-Geschäft mit Smartphone-Zubehör. Da der Name aber das eingetragene Markenzeichen von Apple fast eins zu eins wiederholt, bekam Janiszewski im Mai zunächst einen informellen Brief einer Anwaltskanzlei, mit der Bitte die Domain an Apple kostenlos zu übergeben. Kurz darauf folgte dann eine offizielle Vorladung vor Gericht. Apple argumentiert damit, dass die phonetischen und graphischen Eingenschaften der Domain identisch mit denen von “Apple” sind. Deswegen sollen die Rechte auf das Unternehmen übertragen werden. Janiszewski will sich dem Kampf stellen: “In einem Telefongespräch hat mir der Firmen-Anwalt erzählt, Apple befürchte, dass diese Domain chinesische Fälscher für ihre Ware übernehmen und so dem Geschäft schaden können. Soll das aber ein Einwand für das Gerichtsverfahren und die Domainübertragung sein? Es entsteht ein Eindruck, dass Apple hier aus seiner Machtposition handelt und eine Privatperson unter Druck setzt.”
Apple hat dem Domain-Betreiber ein Angebot in Höhe von 6.000 US-Dollar für die Domainrechte unterbreitet. Ein Experte auf dem polnischen Domain-Mark, Daniel Dryzek, findet diesen Preis zu niedrig: “Die Domain ap.pl könnte ab 10.000 bis zu mehreren 100.000 US-Dollar wert sein. Das jüngste Beispiel ist der Kauf von nn.pl – die niederländische Firma Nationale Nederlanden kaufte die Domain für eine ungenannte Summe”, die sich in diesen Rahmen bewegte (Anm. der Red.).
Apple ist auf dem polnischen Domain-Markt schon länger aktiv: 2010 wollte das Unternehmen das Blog applemania.pl schließen, 2012 sollte die Lebensmittelseite a.pl an das Unternehmen übergeben werden. Beide Verfahren waren für Apple erfolglos. Applemania.pl funktioniert nach wie vor wie ein Apple-Blog, allerdings auf Tschechisch, der Lebensmittel-Shop verkauft seine Waren unter a.pl heute wie auch 2012.
Kurioserweise hat Apple erst 2006 seine Streitigkeiten um den Namen und das Logo mit dem angebissenen Apfel mit der britischen Plattenfirma Apple Corps. beigelegt. Als Folge waren Beatles bis 2010 nicht im iTunes Store verfügbar .