Newsletter-Ausgabe #470: Juli 2009

Themen: ICANN – Rod Beckstrom zum neuen CEO gewählt | ICANN – Absage an DNS-Sperren und Wildcards | TLDs – Neues von .web. .food und .eu | OGH-Urteil – Meinungsfreiheit auch in Domains? | Neue TLDs – Das Marken-Rennen hat begonnen | bottledwater.com – trockene Preise bei .com | Stockholm – IETF-Meeting im Juli 2009

ICANN – Rod Beckstrom zum neuen CEO gewählt

Die Internet-Verwaltung ICANN hat einen neuen CEO: Rod Beckstrom, vormals Director beim U.S. National Cybersecurity Center (NCSC), folgt auf Dr. Paul Twomey, der am 30. Juni 2009 aus dem Amt schied.

Vergangenen Freitag, am letzten Tag des Meetings im australischen Sydney, lüftete ICANN den Schleier um ein Geheimnis, das eigentlich keines mehr war. Der US-Amerikaner Rod Beckstrom, von ICANN in einer Pressemitteilung bezeichnet als „Unternehmer, Analyst und Autor“, ist Nachfolger des Australiers Paul Twomey, der seinen zum Monatsende ausgelaufenen Vertrag auf eigenen Wunsch nicht verlängern möchte. Als Autor bekannt wurde Beckstrom vor allem durch das Buch „The Starfish and the Spider: The Unstoppable Power of Leaderless Organizations“ (in der deutschen Fassung „Der Seestern und die Spinne“), in dem sich Beckstrom mit den Auswirkungen dezentraler Netzwerke im Internet wie Wikipedia oder Youtube auseinandersetzt, und die er in Gegensatz zu Kompendien wie der Encyclopaedia Britannica stellt. Beruflich einer größeren Öffentlichkeit bekannt wurde Beckstrom als Director des NCSC, einer Abteilung des US-Ministeriums für Heimatschutz. Dort war er am 13. März 2009 zurückgetreten, da er sich über mangelnde Unterstützung und fehlende Finanzmittel beklagte.

„Rod Beckstrom hat exakt den starken persönlichen und technischen Hintergrund, den ICANN benötigt, da wir an der Schwelle zu beispiellosem Wachstum und Wandel des Internets stehen“, gab ICANN-Aufsichtsrat Peter Dengate-Thrush zu Protokoll. Damit stand er jedoch nicht allein. „Rods umfangreiche technische und wirtschaftliche Expertise ist weltklasse“, zeigte sich Google-CEO Eric Schmidt nicht minder begeistert. Auch Vint Cerf, der „Vater“ des Internets, bescheinigte Beckstrom, für die Position als CEO von ICANN ausgezeichnet geeignet zu sein.

Beckstrom selbst gab sich in seiner ersten Ansprache leicht überwältigt von den Eindrücken beim ICANN-Meeting, von der Zahl der Teilnehmer, dem hohen Niveau sowie der Größe der Community. Mit konkreten Ankündigungen oder Absichten zu den neuen TLDs oder zum auslaufenden „Joint Project Agreement“ hielt er sich zurück, gab jedoch einen ersten Fingerzeig für die Zukunft: „Dieser Kuchen hat viele Schichten, und die Dinge sind unglaublich komplex. Aber der Beweis, dass das Internet gut arbeitet, zeigt, dass ICANN gut arbeitet.“

Quelle: icann.org, internetnews.com, wikipedia.org

ICANN – Absage an DNS-Sperren und Wildcards

Das Security and Stability Advisory Committee (SSAC) der Internet-Verwaltung ICANN hat der Einführung von DNS-Wildcards eine deutliche Absage erteilt. Mittelbar ist davon auch das Zugangserschwerungsgesetz zum Schutz vor Verbreitung von Kinderpornographie betroffen.

In einem jetzt veröffentlichten Bericht, datierend auf den 10. Juni 2009, hat das SSAC, das innerhalb ICANNs für die Sicherheit und Stabilität des Namens- und Adressverteilungssystem zuständig ist, deutlich Position gegen die Einführung so genannter DNS-Wildcards bezogen. Gemeint sind damit Umleitungen über das Domain Name System, wie sie etwa VeriSign mit seinem inzwischen eingestellten Sitefinder-Dienst praktiziert hat. Dabei nutzt man die Eingabe von nicht registrierten Domain-Namen dazu, den Nutzer auf eine Fehlerseite umzuleiten, die mit Werbeanzeigen versehen ist. Derzeit leitet beispielsweise die Deutsche Telekom auf eine als „Navigationshilfe“ gestaltete Seite um, und verknüpft sie mit zum Fehlbegriff passenden Suchergebnissen und Links.

Für das SSAC gefährden diese Angebote jedoch die Sicherheit und Stabilität des Internets. Die Folgen reichen von einem Vertrauensverlust bis hin zur Schaffung neuer Möglichkeiten, um Schadangriffe auszuführen, ohne dass die Betroffenen dies abmildern könnten. So habe beispielsweise der Sicherheitsspezialist Dan Kaminsky, der im Juli 2008 einen gravierenden Fehler im DNS-Protokoll aufgedeckt hat, Schwachstellen in Webanwendungen demonstriert, die Domain-Inhaber schaden können. Aus der Natur des DNS ergäbe sich, dass jeder Dritte, der sich in den Übertragungsvorgang einschaltet, als so genannter „man in the middle“ Nachrichten manipulieren könne; dies könne zur Unterbrechung von eMails, Internettelephonie und anderen Internetdiensten führen. Das SSAC empfiehlt daher, neuen Top Level Domains die Praxis der Wildcards zu untersagen und dass ICANN alle erforderlichen Schritte unternimmt, etwaige derzeitige Nutzung zu verbieten.

Gegenüber dem Online-Magazin heise.de erklärte SSAC-Mitglied Jaap Akkerhuis, dass auch die im Rahmen des Zugangserschwerungsgesetzes geplanten Stopp-Schilder „eine Art von Wildcarding“ seien; richtig gemacht, gäbe es allerdings kein Sicherheitsproblem. Anderer Ansicht scheint ICANN-Aufsichtsrat Peter Dengate-Thrush zu sein; er bezeichnete DNS-Sperren als „hoffnungslose Sache“, da sie leicht umgangen werden können. Anlass für seine Äusserung war die Frage zu Plänen der australischen Regierung, das Internet zu filtern. Er halte die Gefahr einer Blamage für die australische Regierung für beträchtlich, so Dengate-Thrush laut heise.de.

Den vollständigen Bericht des SSAC finden Sie unter:
> http://www.icann.org/en/committees/security/sac041.pdf

Quelle: icann.org, heise.de

TLDs – Neues von .web. .food und .eu

Anlässlich des ICANN-Meetings in Sydney ist das TLD-Karussell kräftig ins Drehen geraten: der Newcomer GTLD Revolution will mit .web, .money und .phone gleich drei Bewerbungen ins Rennen schicken, während der Starkoch Wolfgang Puck mit .food auf der Kochshow-Welle schwimmt. Gut, dass da .eu mit der Einführung von Sonderzeichen-Domains dafür sorgt, dass die alten TLDs nicht ins Hintertreffen geraten.

Der Zahl der potentiellen neuen Top Level Domains vergrößert sich rapide. Anlässlich des ICANN-Meetings in Sydney kündigte GTLD Revolution, ein von Dean Shannon (Deep Blue Sea / Fabulous.com) gegründetes neues Unternehmen, an, mit den Endungen .web, .money und .phone in die Bewerbung gehen zu wollen. Die Endung .web soll dabei unmittelbar in Konkurrenz zum überfüllten Namensraum unter .com treten, während .money für sämtliche finanziellen Angelegenheiten von Börsentipps bis zu Hypothekenmaklern zur Verfügung stehen soll. Der Anwendungsbereich von .phone wird nur unklar umschrieben, und erfasst neben Geräteherstellern offenbar auch Provider und Softwareanbieter. Als Backend Provider fungiert AusRegistry International, ein Tochterunternehmen vom australischen Registry-Operator AusRegistry Pty Ltd. GTLD Revolution hat zudem angekündigt, den drei genannten zahlreiche weitere TLDs folgen lassen zu wollen; weitere Informationen will man in Kürze bekanntgeben.

Seinen Hut in den TLD-Ring will auch der österreichische Starkoch Wolfgang Puck werfen. Zusammen mit dem Consulting-Unternehmen Minds + Machines, das bereits die Kandidaten .eco und .nyc unterstützt, arbeitet Puck an der Bewerbung für die Top Level Domain .food, um Domains wie wolfgangpuck.food möglich zu machen. Als .food-Zielgruppe hat man Restaurants, Lebensmittelhändler, Catering-Unternehmen sowie Essensliebhaber und Köche weltweit ausgemacht. Eigens für .food reiste Puck beim ICANN-Meeting in Sydney an, um seine Bewerbung vorzustellen. Teile der Einnahmen will er gemeinnützigen Organisationen wie „Meals on Wheels“ spenden. Die Infrastruktur soll laut Minds + Machines-CEO Antony Van Couverin bereits vorhanden sein; Spekulationen, dass ihn der Betrieb der neuen TLD allein in den ersten beiden Jahren US$ 5 Mio. kosten könnte, wies Puck zurück; Van Couverin geht von deutlich unter der Hälfte aus.

EURid, Verwalterin der europäischen Top Level Domain .eu, hat die Einführung von Sonderzeichen-Domains offiziell bestätigt. Wie EURid mitteilt, hat die Europäische Kommission neue EU-Regeln angenommen, die es ermöglichen, Domains unterhalb der Top Level Domain .eu in den Schriftzeichen aller 23 Amtssprachen der EU zu registrieren. Neben den drei Umlauten ä, ö und ü umfasst diese Änderung auch Schriftzeichen in kyrillischer und griechischer Sprache, was für Sprachen wie Griechisch und Bulgarisch eine große Rolle spielt. EURid erhofft sich von den neuen Regeln, die im Laufe des Jahres in Kraft treten, einen weiteren Attraktivitätsgewinn für .eu. Der in Starnberg ansässige Domain-Registrar united-domains.de nimmt ab sofort Vorbestellungen für Umlaut-Domains entgegen; die Gebühren von EUR 29,- pro Jahr und .eu-Domain werden nur im Erfolgsfall fällig.

Weitere Informationen zu den TLD-Plänen von GTLD Revolution finden Sie unter:
> http://gtldrevolution.com

Weitere Informationen zu .food finden Sie unter:
> http://www.dotfoodtld.com/video

Vorbestellung von .eu-Domains mit Umlauten möglich zum Beispiel unter:
> http://www.united-domains.de/eu-domain/

Quelle: ausregistry.com, prnewswire.com, eurid.eu

OGH-Urteil – Meinungsfreiheit auch in Domains?

Der Oberste Gerichtshof in Österreich hat, weil höchstgerichtliche Rechtsprechung zur Zulässigkeit „kritisierender“ Domains in Österreich fehlt, die Revision im Streit um die Domain aquapol-unzufriedene.at zugelassen, und der Meinungsfreiheit vor dem Persönlichkeitsrecht den Vorzug gegeben (Urteil vom 24.02.2009, Az.: 17Ob2/09g).

Die Klägerin ist auf dem Gebiet der Gebäude- und Mauertrockenlegung tätig. Sie tritt unter dem Firmenschlagwort „Aquapol“ auf, das mit dem Wortbestandteil einer für sie registrierten Gemeinschaftsmarke übereinstimmt, und ist Inhaberin der Domain www.aquapol.at. Der Beklagte ist Inhaber der Domain aquapol-unzufriedene.at, unter der er Informationsaustausch anbietet. Er meint, die Domain nutze das Firmenschlagwort der Klägerin mit einem beschreibenden Zusatz, der auf das Thema der Website verweise; das sei eine von der Meinungsfreiheit gedeckte Nutzung des Schlagwortes. Die Klägerin ist der Ansicht, der Beklagte verletze ihre Markenrechte; er könne sich anderer Domain-Namen bedienen, um seine Kritik zu äußern. In erster Instanz (LG St. Pölten Urteil vom 07.02.2008, Az.: 1 Cg 57/07x-7) wurde die Klage abgewiesen, in zweiter Instanz, vor dem OLG Wien (Urteil vom 13.10.2008, Az.: 16 R 72/08p-11), bekam die Klägerin Recht. Beide Instanzen lehnten eine Markenrechtsverletzung ab, da der Verkehr die Marke, so verwendet, nicht als betriebliches Herkunftszeichen auffasse. Wohl aber beim Namens- oder Persönlichkeitsrecht war das OLG Wien anderer Ansicht und gab der Klägerin recht.

Der Beklagte legte Revision ein, so dass nun das höchste Österreichische Zivilgericht entscheiden konnte. Dieses bestätigte die Revision und wies die Klage ab. Der OGH sah hier ebenfalls keine Markenrechtsverletzung und bestätigte die Einschätzungen der anderen Gerichte. Eine Namensrechtsverletzung lag auch nach Ansicht des OGH nicht vor, da der Beklagte weder das Recht der Klägerin, unter ihrem Firmenschlagwort aufzutreten, bestreite, und er Dritten gegenüber nicht unter ihrem Firmenschlagwort auftrete. Es liege eine schlichte Namensnennung vor, die mangels Identitäts- oder Zuordnungsverwirrung das Namensrecht nicht berühre. Weiter lag auch keine Verletzung des Persönlichkeitsrechts durch die Namensnennung vor: grundsätzlich seien kritisierende Domain-Namen zulässig, im Internet gelte da nichts anderes als bei anderen Medien. Bei der Interessenabwägung zwischen Persönlichkeitsrecht der Klägerin und dem Recht auf Meinungsfreiheit des Beklagten sah der OGH die Klägerin in der Pflicht, die mit ihrem umstrittenen alternativen Trockenlegungsverfahren Anlass zu kritischer Auseinandersetzung gegeben habe. Für die Nutzung des Mediums Internet zur kritischen Auseinandersetzung sieht das Gericht auch keine Alternative bei der Wahl einer Domain: eine solche kann nur das Schlagwort der Klägerin beinhalten, andernfalls würde die Website nicht gefunden.

Damit zeichnet sich nun auch in Österreich eine klare Rechtsprechung zu meinungsäußernden Domain-Namen ab. Die deutschen Entscheidungen wie oil-of-elf.de, stoppesso.de, lotto-betrug.de und awd-aussteiger.de (pro Meinungsäußerung) einerseits und scheiss-t-online.de (contra Meinungsäußerung) andererseits beschäftigten bisher den Bundesgerichtshof nicht.

Das Urteil des Österreichischen Obersten Gerichtshofs findet man unter:
> http://www.domain-recht.de/verweis/118

oil-of-elf.de vom KG Berlin (Urteil vom 23.10.2001, Az.: 5 U 101/01):
> http://www.netlaw.de/urteile/kgb_01.htm

stoppesso.de vom LG Hamburg (Beschluss vom 10.6.2002, Az.: 312 O 280/02):
> http://www.jurpc.de/rechtspr/20030046.htm

lotto-betrug.de vom LG Frankfurt/M (Beschluss v. 30.03.2006, Az.: 2/03 0 112/05):
> http://www.domain-recht.de/verweis/121

awd-aussteiger.de vom OLG Hamburg (Urteil vom 18.12.2003, Az.: 3 U 117/03)
> http://www.jurpc.de/rechtspr/20040164.htm

scheiss-t-online.de vom LG Düsseldorf (Urteil vom 30.01.2002, Az.: 2a O 245/01):
> http://www.netlaw.de/urteile/lgd_31.htm

Spezialisierte Anwälte findet man unter:
> http://www.domain-anwalt.de

Quelle: bka.gv.at, eigene Recherche

Neue TLDs – Das Marken-Rennen hat begonnen

Einige wenige Unternehmungen sind bereits aufgestellt, sich als Macher für die Einführung neuer Top Level Domains (nTLDs) anzubieten. Um einen Vorsprung zu haben, registrieren sie bereits Marken, die die möglichen neuen Endungen widerspiegeln. Rechtsstreite sind vorprogrammiert.

Das britische Unternehmen Top Level Domain Holdings Ltd., das auf dem „Alternative Investment Market“ (AIM) der Londoner Börse gehandelt wird, investiert unter anderem in Unternehmen, die sich um neue TLDs bewerben, darunter dotNYC LLC und DotEco LLC. Domainnamewire.com berichtete dieser Tage, dass das Unternehmen nun zahlreiche Marken beim US-amerikanischen Markenamt beantragt hat, darunter Namen wie zum Beispiel .movie, .kids, .books, .buy, .baby, .poker, .golf und .casino. Durch die Markenanmeldungen entstehen Kriegsschauplätze, die über die Pfründe der Markeninhaber hinausgehen, die über die Vorschläge des Implementation Recommendation Team (IRT), welches eine Marken-Regelung für ICANN ausarbeitet, gesichert werden. Hier beginnt der Streit zwischen den nTLD-Bewerbern:

Zu den beantragten Marken zählt wohl auch .eco, was durchaus nachvollziehbar ist, unterstützt die Top Level Domain Holdings Ltd. doch auch DotEco LLC. Pikant wird es aber, wenn man bedenkt, dass es auch eine andere Interessensgruppe gibt, die sich um die Endung .eco bemüht: die von Afilias unterstützte kanadische Big Room Inc. Eine nochmals verfeinerte Qualität ergibt sich aus dem Umstand, dass seitens Top Level Domain Holdings Ltd. auch das nTLD-Startup Minds + Machines unterstützt wird. Minds + Machines zielt wie das Berliner Unternehmen DotZon darauf, Unternehmungen bei der Planung, Anmeldung und Realisierung einer eigenen Top Level Domain beratend zur Seite zu stehen. DotZon glänzt dabei zumindest mit seinen Erfahrungen mit .berlin. Die Leistungen von Minds + Machines liegen wohl allererst in der selbstentwickelten Registrierungsplattform Espresso, einer Weiterentwicklung von CoCCA, eine beliebte und weit verbreitete Registrierungsplattform, die in Espresso als Basis für neue nTLDs optimiert wurde. Damit bietet Minds + Machines eine komplette Infrastuktur, um nTLDs zu verwalten.

Klar sollte sein, dass die Markenanmeldungen, die einerseits bereits von der ersten TLD-Erweiterungsrunde Ende der 90er, aber auch aus der Einführung neuer Top Level Domains, wie bei .eu, bekannt sind, nicht sehr erfolgversprechend sein dürften. Einerseits weil in der Regel Fristen statuiert werden, die danach angemeldete Marken bei einer Bewerbung ausschließen, und andererseits, weil es sich schlichtweg um Top Level Domain Namen handeln wird, die wohl kaum, unter welcher Klasse auch immer angemeldet, die Hürde der Freihaltebedürftigkeit nehmen werden. Denn andere Begriffe sind als nTLD uninteressant.

Keine Frage, das Rennen um neue Top Level Domains verschärft sich, und über kurz werden die Bandagen abgenommen werden. ICANN gerät weiter unter Druck, zumal Rechtsfragen, gerade im Hinblick auf Markenrechte, die durch neue Top Level Domains berührt werden können, immer noch nicht geklärt sind. Die von domainnamewire.com genannten Anmeldungen von zukünftigen TLDs als Marke machen die aktuelle Lage nicht übersichtlicher. Ob die Marken eingetragen werden und dann auch noch Bestand haben, ist derzeit nicht abzusehen.

Quelle: domainnamewire.com, eigene Recherche

bottledwater.com – trockene Preise bei .com

Nach den zahlreichen sechsstelligen Werten der vorvergangenen Domain-Handelswoche, hielten sich die Geschäfte zurück. Mit bottledwater.com für US$ 45.000,- war die teuerste Domain jedenfalls nicht hochpreisig. Doch zeigten sich einige attraktive Preise unter den Länderendungen und unter .eu.

Mit onlinegolf.de zum Preis von EUR 17.000,- lag diesmal wieder .de ganz vorne unter den Länderendungen, und bot mit äthiopien.de (EUR 14.280,-) gleich noch einen schön hohen Preis für eine Umlaut-Domain. Weiter ist filteranlagen.de für EUR 3.570,- erwähnenswert. Davon aber abgesehen zeigten auch andere Länderendungen reizvolle Zahlen, darunter Argentinien:

viajes.com.ar – EUR 15.000,-
sextoys.ca – EUR 14.400,-
teach.me – US$ 20.100,- (ca. EUR 14.255,-)
fm.nl – EUR 14.006,-

Endlich durfte man auch wieder etwas von .eu hören, die mit tax.eu für US$ 12.530,- (ca. EUR 8.887,-) und uhz.eu für EUR 7.950,- glänzte, und beer.eu zu lediglich US$ 6.700,- (ca. EUR 4.752,-) nachschob. Darüber hinaus waren die üblichen Verdächtigen dabei, und unter diesen recht schwach auch .co.uk:

invite.me – US$ 12.000,- (ca. EUR  8.511,-)
trust.me – US$ 10.799,- (ca. EUR  7.659,-)
licitaciones.es – EUR  7.500,-
bedrijfscatering.nl – EUR  7.000,-
lingeriesexy.fr – EUR  7.000,-
metin2.co.uk – EUR  7.000,-
headboards.co.uk – GBP  5.865,- (ca. EUR  6.898,-)
agua.es – EUR  4.550,-
stars.at – EUR  4.000,-
niemiecki.pl – EUR  3.550,-

Von den neueren generischen Endungen war diesmal keine wirklich erwähnenswerte Domain vertreten. Selbst die traditionellen Endungen .org und .net hielten sich konkurrenzlos deutlich zurück, und stiegen mit golfcourses.org bei einem Preis von US$ 10.005,- (ca. EUR 7.096,-) ein. Alles andere war günstig:

shirts.net – US$  8.958,- (ca. EUR  6.353,-)
mr.org – US$  8.800,- (ca. EUR  6.241,-)
parentalguide.org – US$  5.599,- (ca. EUR  3.971,-)
massageoil.org – US$  5.288,- (ca. EUR  3.750,-)
aya.net – US$  5.149,- (ca. EUR  3.652,-)
gorilla.net – US$  4.150,- (ca. EUR  2.943,-)
thekey.org – US$  3.488,- (ca. EUR  2.474,-)
u-connect.net – US$  3.388,- (ca. EUR  2.403,-)
humancondition.net – US$  3.188,- (ca. EUR  2.261,-)
smartsuite.net – US$  3.188,- (ca. EUR  2.261,-)
steele.net – US$  3.188,- (ca. EUR  2.261,-)
homebusinessopportunities.org – US$  2.997,- (ca. EUR  2.126,-)
ihelp.net – EUR  2.000,-
videoconference.net – US$  2.602,- (ca. EUR  1.845,-)
coast.net – US$  2.600,- (ca. EUR  1.844,-)
3star.net – US$  2.588,- (ca. EUR  1.835,-)
buchhaltung.org – EUR  1.785,-
dentalassistant.net – US$  2.455,- (ca. EUR  1.741,-)
credenza.net – US$  2.400,- (ca. EUR  1.702,-)

Unter diesen Umständen brauchte sich auch .com keine Mühe mehr zu machen, setzte aber im Vergleich zu anderen mit bottledwater.com für US$ 45.000,- (ca. EUR 31.915,-) doch einen deutlich höheren Höchstpreis. Wirklich ergiebig war .com letzten Endes aber auch nicht:

getaroom.com – US$ 30.000,- (ca. EUR 21.277,-)
black-jack.com – US$ 25.500,- (ca. EUR 18.085,-)
chocolatier.com – US$ 20.200,- (ca. EUR 14.326,-)
healthcenter.com – US$ 16.766,- (ca. EUR 11.891,-)
camilla.com – US$ 16.100,- (ca. EUR 11.418,-)
hotelin.com – US$ 15.000,- (ca. EUR 10.638,-)
itrust.com – US$ 13.100,- (ca. EUR  9.291,-)
lawyersusa.com – US$ 12.500,- (ca. EUR  8.865,-)
hiaustralia.com – US$ 12.063,- (ca. EUR  8.555,-)
finch.com – US$ 12.000,- (ca. EUR  8.511,-)
esurvey.com – US$ 11.700,- (ca. EUR  8.298,-)

Weitere Domain-Preise finden Sie unter:
> http://www.domain-spiegel.de

Quelle: dnjournal.com, sedo.de, domainnamewire.com

Stockholm – IETF-Meeting im Juli 2009

Ende Juli findet das 75. Treffen der Internet Engineering Task Force (IETF) in Stockholm statt.

Die Internet Engineering Task Force ist eine offene Gruppe für Netzwerkentwickler und andere, die an der technischen Weiterentwicklung des Internet arbeiten. In einzelnen, auf spezielle Fragen und Aufgaben ausgerichteten Arbeitsgruppen erstellt sie technische Dokumente, auf deren Grundlage kurzfristig Probleme gelöst werden. Der Kontakt unter den Mitgliedern wird grundsätzlich via Mailinglisten aufrecht erhalten, doch drei Mal im Jahr veranstaltet die IETF ein Treffen.

Das aktuelle, 75. Treffen findet vom 26. bis 31. Juli 2009 in Stockholm im Stockholm City Conference Centre, Barnhusgatan 12-13, 111 23 Stockholm (Sweden) statt. Das eigentliche Meeting beginnt am Montag, den 27. Juli 2009 und endet am Freitag nachmittag gegen 15.15 Uhr. Doch bereits am Sonntag gibt es einige Veranstaltungen, insbesondere das „Newcomer’s Training“. Die Teilnahme kostet für Frühbucher bis zum 17. Juli US$ 635,-; danach fallen US$ 785,- an. Vollzeitstudenten zahlen lediglich US$ 150,-.

Weitere Informationen und Anmeldung unter:
> http://www.ietf.org/meetings/75/

Quelle: ietf.org

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