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Neues von .cz, .de, .at und .sport

So gar nicht sportlich zeigt sich DotSport LLC, Bewerber um die Endung .sport: in einer schriftlichen Bitte an ICANN äussert man den Wunsch, Sport-Domains monopolisieren zu dürfen. Aus Österreich und Deutschland vermelden die Vergabestellen Änderungen beim WHOIS, und in der Tschechischen Republik hat man einen Domain-Report veröffentlicht – hier die Kurznews.

CZ.NIC Association, Verwalterin der tschechischen Länderendung .cz, hat erstmals einen Domain-Report veröffentlicht. Der 14-seitige Bericht ist kostenlos abrufbar und enthält zahlreiche Statistiken rund um .cz zum Stichtag 31. Dezember 2009. So erfährt man, dass 87 Prozent der .cz-Domain-Inhaber männlich sind, nur 13 Prozent weiblich. Völlig begeistert von .cz ist offenbar eine namentlich nicht benannte Person, auf die allein 2.498 der insgesamt 629.327 Domains entfallen; vier weitere Personen halten überdies ebenfalls mindestens 1.000 .cz-Adressen. Bei den Städten führt Prag, wo knapp 200.000 Domains registriert sind, vor Brünn mit knapp 44.000. Aus Deutschland kommen immerhin 8.128 Inhaber einer .cz-Domain, weitere 6.013 aus der Slowakei. Die meisten Domains bestehen aus acht oder neun Zeichen, Ein- und Zwei-Zeichen-Domains sind alle vergeben; das Maximum von 63 Zeichen schöpfen bisher zwei Domains aus. Nicht nur für Statistik-Freaks lohnt sich die Lektüre, auch bei der Bewertung von Domain-Namen kann das Zahlenmaterial hilfreich sein.

Die beiden deutschsprachigen Registries DENIC eG und NIC.at haben Änderungen im WHOIS bekanntgegeben. Im Fall von .de hat DENIC das kommandozeilen-basierte public-whois, mit dem der Status sowie bestimmte Daten von .de-Domains abgefragt werden können, grundlegend überarbeitet. Neben technischen Änderungen wie einer case-insensitiven Angabe von Parameterwerten betrifft die Änderung vor allem eine Zugriffslimitierung bei der Anzahl der Abfragen je Netzbereich und Zeitintervall. Dabei behält sich DENIC ausdrücklich das Recht vor, sowohl die Anzahl der Zugriffe als auch die Dauer des Zeitintervalls lastabhängig zu variieren. Das webbasierte WHOIS bleibt hiervon unberührt. Bei der österreichischen Vergabestelle NIC.at betreffen die Änderungen einen Umgang mit den WHOIS-Daten: ab 01. Juli 2010 werden Telefonnummer, Faxnummer und eMail-Adresse per default ausgeblendet. Wenn ein Kunde also die Veröffentlichung dieser Angaben wünscht, muss er dies explizit so einstellen. Erfasst von den Änderungen sind Registrierungen über das Endkunden-Web von NIC.at; wer Domains über Domain-Registrare anmeldet, wird dort gegebenenfalls Nachricht erhalten, welche Änderungen möglich sind.

DotSport LLC, einer von bisher zwei Interessenten um die neue Top Level Domain .sport, scheint Konkurrenz zu fürchten. In einem jetzt veröffentlichten Schreiben vom 13. Mai 2010 an die Internet-Verwaltung ICANN fordert Patrick Baumann, Generalsekretär des Internationalen Basketball-Verbands und Vorstand des .SPORT Policy Advisory Council, dass andere einzelsportbezogene Top Level Domains wie .ski oder .fussball blockiert werden müssen, wenn .sport mit der Registrierung beginnt. ICANN solle die globale Sport-Familie als einheitliche Community betrachten, die Sport auf allen Ebenen unterstützt, und da solle man nicht gleichsam dazwischengrätschen. In der Praxis würde DotSport LLC damit ein Monopol über alle sportbezogenen Domains zugestanden. Weshalb sich das .SPORT Policy Advisory Council als einziges Sprachrohr der Sportlergemeinde versteht, lässt man allerdings offen.

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