TLDs

Neues von .arab, .kr und .sport

Das Zerren um eine neue generische Top Level Domain .sport nimmt zu: Bewerber dotSport LLC übt mit Markenanmeldungen weiter Druck auf den Konkurrenten DotSport Consortium aus. Daneben soll es bald .arab geben, und in Südkorea wird es international – hier unserer Kurznews.

Die Arabische Liga, eine aus 22 Mitgliedern bestehende Organisation arabischer Staaten, hat bei der International Telecommunication Union (ITU) offiziell um Unterstützung bei der Einführung der neuen Top Level Domain .arab gebeten. In einem Brief an ICANN-CEO Rod Beckstrom vom 4. Mai 2010 legte ITU-Direktor Sami Al Basheer Al Morshid die Unterstützung offen und kündigte zugleich an, sich auch um die internationalisierte Variante von .arab bewerben zu wollen. Doch damit nicht genug: Geht es nach der ITU, sollen staatliche und andere öffentliche Einrichtungen bei der TLD-Bewerbung Sonderrechte genießen, so zum Beispiel einen eigenen Registry-Vertrag, den Verzicht auf finanzielle Sicherheiten und Vorrang vor namensgleichen privaten TLD-Bemühungen, so dass man Auktionen vermeiden könnte. Eine Reaktion von ICANN auf diesen Vorstoß gibt es bisher nicht.

Die südkoreanische Korea Communications Commission (KCC) hat angekündigt, Anfang des Jahres 2011 internationalisierte Domain-Namen (IDNs) vollständig in Zeichen des koreanischen Alphabets (Hangeul) anzubieten. Die Sprache wird sowohl in Südals auch in Nordkorea offiziell verwandt, und soll auch zur Nutzung in eMail-Adressen zur Verfügung stehen. Südkorea ist damit eines der bisher 21 Länder, die sich laut KCC um IDNs vollständig in ihrer Landessprache bemühen. Details zur Vergabe der neuen Adressen sind bisher nicht bekannt; es ist jedoch mit einer Sunrise Period zu rechnen, in der Inhaber von Kennzeichenrechten ihre IDNs vorrangig anmelden dürfen.

Das New Yorker Konsortium dotSport LLC unter der Leitung von Ron Andruff, vormaliger CEO der .travel-Registry Tralliance Corporation, versucht in seinen Bemühungen um die Einführung der Top Level Domain .sport seinen Konkurrenten, das Luxemburger DotSport Consortium unter Leitung von Patrick Vande Walle, unter Druck zu setzen. Wie sich aktuellen Einträgen beim U.S. Patent and Trademark Office entnehmen lässt, hat dotSport LLC versucht, die Begriffe DotSport, RegistryDotSport, Life.Sport und Registry.Sport als Marke eintragen zu lassen. Die beiden ersten Anträge für DotSport und RegistryDotSport hat das Amt zurückgewiesen, mit Life.Sport und einigen Bildmarken war man dagegen erfolgreich. Ob die Freude von Dauer ist, wird sich erst zeigen; die Marken wurden mit dem Vermerk „intent to use“ angemeldet, so dass vorerst sechs Monate bleiben, um die Nutzung zu belegen. Sollte sich nun das DotSport Consortium mit seiner Bewerbung durchsetzen, stellt sich die Frage, ob man damit die Markenrechte von dotSport LLC verletzt, sollte deren Bemühungen im Gegenzug scheitern. Für jeden potentiellen Registry-Bewerber also ein Signal mehr, sich umfassend um die Sicherung der eigenen Rechte zu bemühen.

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