TLDs

Neues von .be, .scot und .tel

Auch zwischen den Jahren herrschte bei den Domain-Verwaltern weltweit emsiges Treiben: so senken die Belgier das Kostenrisiko in ADR-Verfahren, während die Schotten nicht geizen und für die Einführung von .scot kämpfen. Da will .tel nicht nachstehen und glänzt im Rampenlicht mit einigen der bekanntesten Marken der Welt.

Die belgische Domain-Verwaltung DNS BE senkt das Kostenrisiko für Kennzeichenrechteinhaber im Streitschlichtungsverfahren: ab dem 15. Februar 2009 erstattet DNS BE dem Kläger die im voraus zu zahlenden Gerichtskosten des Verfahrens in Höhe von EUR 1.620,–, wenn er sich vor dem Schiedsgericht mit seiner Klage durchsetzt. Bereits jetzt erhält der Kläger im Erfolgsfall die Hälfte dieser Kosten erstattet. DNS BE versucht sodann seinerseits, die Kosten beim Beklagten einzutreiben. Davon ausgenommen sind allerdings etwaige Anwaltsgebühren des Klägers; diese hat er weiterhin selbst zu tragen, da das Verfahren keine Anwaltspflicht kennt. Das finanzielle Risiko ist für DNS BE überschaubar: im Jahr 2008 wurden insgesamt lediglich 26 Klagen eingereicht; in 75 Prozent der Verfahren setzte sich der Kläger durch.

Die Schotten haben grosses Interesse an einer eigenen Top Level Domain: laut zwei von der Regierung eingeholten Studien unterstützen 58 Prozent der Bevölkerung entsprechende Bemühungen um .sco oder .scot. Alex Salmond, Ministerpräsident von Schottland, äusserte sich positiv: „Die Zeit ist reif, dass die weltweite schottische Familie ihre eigene Domain erhält.“ Eine bereits eingerichtete Arbeitsgruppe bereitet derzeit die Bewerbung bei ICANN vor, sobald diese grünes Licht für die Einführung neuer Endungen gibt. Laut Salmond soll .scot nicht nur für Schotten sein, die in Schottland leben, sondern auch der schottischen Diaspora offenstehen, und dabei Teil des für 2009 ausgerufenen „Year of Homecoming“ sein, mit dem die Schotten bei über 200 Veranstaltungen die eigenen Beiträge zur Welt (unter anderem Golf und Whisky) feiern. Um Erfahrungswerte zu gewinnen, reiste Salmond nach Barcelona, wo die katalonische TLD .cat inzwischen über 30.000 Registrierungen vorweisen kann.

Die Telefon-Domain .tel vermeldet nicht nur einen reibungslosen Start in die Sunrise Period, sondern auch das Interesse grosser Marken. Laut einer Pressemitteilung haben in den ersten Minuten nach dem Start unter anderem Google, Apple, Microsoft, Sony, McDonalds, MTV, Dell, Coca-Cola, Vodafone, Honda, Intel, Allianz und BMW ihre .tel-Domain bestellt. Markeninhabern, die sich ihre Domain noch nicht gesichert haben, bleibt noch bis zum 2. Februar 2009 Zeit. Verlässliche Anmeldestatistiken zu .tel wird Verwalter TELNIC erst nach Ende der Sunrise Period veröffentlichen.

Zum Schluss noch ein paar Zahlenmeldungen: die südkoreanische Landesendung .kr ist in den Klub der Millionäre aufgestiegen, und hat die Marke von einer Million registrierten Domain-Namen erstmals überschritten. Aus der Tschechischen Republik vermeldet CZ.NIC die Vergabe der 500.000sten .cz-Domain. Angesichts der Infrastruktur nicht minder beachtlich ist die Entwicklung der Domain-Zahlen in Kenia: am 19. Dezember 2008 stieg die Zahl der registrierten .ke-Domains erstmals auf den historischen Höchststand von über 10.000.

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