.cn-Abzocke

IHK warnt vor Domain-Betrug

Der anhaltende Domain-Boom ruft verstärkt dubiose Geschäftemacher auf den Plan: die Industrie- und Handelskammer (IHK) aus Siegen warnt vor einer Betrugsmasche in Zusammenhang mit der Registrierung von Domain-Namen in China.

In einer Pressemitteilung berichtet die IHK, dass in letzter Zeit eine Vielzahl deutscher Unternehmen unaufgefordert von chinesischen Registraren per eMail angeschrieben worden sei. Darin teilen sie mit, dass entweder der Domain-Name oder ein für das deutsche Unternehmen interessantes Schlüsselwort durch eine chinesische Firma beantragt worden sei. Offensichtlich will man so versuchen, den Adressaten zu einer Registrierung der .cn-Domain zu bringen, noch bevor sie besetzt und damit möglicherweise für immer verloren sei. Allerdings handelt es sich nach Ansicht der IHK bei diesen Schreiben meist nur um Akquiseversuche; die behauptete Fremdregistrierung sei oft vorgetäuscht.

Darüber hinaus weist die IHK darauf hin, dass im Fall von Domain-Streitigkeiten um .cn-Domains das chinesische Schlichtungsorgan „CIETAC“ in Peking oder auch das „Asian Domain Name Dispute Resolution Centre“ ebenfalls in Peking oder Hongkong im Fall von .com- und .org-Streitigkeiten zu Verfügung stehe. „Der Beschwerdeführer muss jedoch nachweisen, dass er im Gegensatz zum gegenwärtigen Domain-Inhaber ein rechtliches Interesse an der Eintragung und Nutzung des umstrittenen Namens hat“, so IHK-Geschäftsführer Rudolf König gen. Kersting. Weil dies in der Praxis für deutsche Unternehmen in China zeitaufwändig und teuer werden kann, empfiehlt er, den Domain-Namen in solchen Fällen lieber zu kaufen. Hierbei kann man sich des Delegiertenbüros der Deutschen Wirtschaft bedienen, um zu günstigeren Konditionen zu gelangen.

Auch in der Redaktion des Newsletters häufen sich zuletzt die Mitteilungen von Internetnutzern, die sich bei der Domain-Registrierung getäuscht sehen. So berichtet etwa ein Leser aus Schleswig-Holstein, dass sich ein Mitarbeiter des Registrars „Deutsche IDR“ telefonisch in seinem Unternehmen gemeldet und signalisiert hat, dass von dritter Seite Interesse an unternehmensbezogenen Domains bestehe; wenn man sich schnell entscheide, könne man sich die Domains noch rechtzeitig sichern. Von dieser Meldung ließ man sich zu einer Registrierung hinreissen; bereits am nächsten Tag lag eine Rechnung über gut EUR 1.600,00 auf dem Tisch – für insgesamt sieben Domain-Namen. Auch ein Leser aus Nordrhein-Westfalen hat erst vergangene Woche ähnliche Erfahrungen mit diesem Registrar gemacht, und möchte potentielle weitere Kunden vor der Vorgehensweise der IDR warnen.

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