McAfee-Report

The State of Typo-Squatting 2007

War es früher das Cybersquatting, bereitet in den vergangenen Monaten verstärkt das Phänomen Typosquatting den Inhabern von Markenrechten heftiges Kopfzerbrechen. Der kalifornische Sicherheitsspezialist McAfee listet in seinem Bericht „The State of Typo-Squatting 2007“ Gewinner und Verlierer dieses Trends.

Mehr als 1,9 Millionen Schreibvarianten von 2.771 der beliebtesten Domain-Namen hat McAfee in seinem online veröffentlichten Bericht untersucht, darunter klassische Tippfehler-Domains wie yuotube.com, wwwmicrosoft.com und cartonnetwork.com. Um einen noch besseren Überblick zu erhalten, hat McAfee die Domains zudem nach Branchen wie Celebrity, Games, Shopping, Entertainment, News oder Travel kategorisiert. Sodann wurde jede dieser Domains geprüft, ob darunter eine Website erreichbar ist. Heraus kamen exakt 127.381 Domain-Namen, bei denen ein konkreter Verdacht auf Typosquatting zu verzeichnen ist. Besonders erschreckend: beim Typosquatting handelt es sich um ein gewaltiges, weitverbreitetes Phänomen, das sich quer durch sämtliche Branchen des Internets zieht. Durchschnittlich 7,2 Prozent der möglichen Schreibvarianten werden aktiv für Squatting verwendet, also eine Quote von 1 zu 14. Zu den beliebtesten Zielen für Typosquatter zählen die Internetangebote von Spiele-Seiten, Fluglinien, Medien- und Erwachsenenangeboten; besonders betroffen sind Angebote für Kinder und Jugendliche. Sortiert nach Ländern, hat McAfee für Deutschland die meisten Tippfehlervarianten bei Studiverzeichnis, eBay, RTL, Xing sowie Pro7 mit dem Angebot lokalisten.de ausgemacht. Kurios dabei: selbst McAfee ist in 74 Fällen von Typosquatting betroffen.

Stellt sich die Frage, warum Typosquatting trotz der rechtlich meist eindeutigen Lage so lukrativ ist, dass es sich lohnt, sich dem Risiko eines Schadensersatzanspruchs durch einen Markeninhaber auszusetzen. McAfee beantwortet sie mit einem Rechenbeispiel: wer nur eine Tippfehler-Domain registriert und auf die darunter über ein Parking-Unternehmen geschaltete Website nur einen Klick täglich erhält, kann pro Jahr US$ 12,25 an Umsatz erzielen. Selbst wenn man die Registrierungsgebühren mit US$ 6,00 im Jahr in Abzug bringt, verbleibt ein netter Betrag – erst recht bei einem Portfolio mit 1.000 solcher Domains. Profitables Typosquatting entwickelt sich also „penny by penny“: nicht einzelne Domains bringen Geld, sondern die Masse. Für die Inhaber von Markenrechten vervielfacht sich zugleich das Risiko, Opfer derartiger Methoden zu werden. Aufgrund der weiter steigenden Zahl neuer Top Level Domains, vor allem aber den Auswüchsen des Domain-Tasting ist nach Einschätzung von McAfee mit einer Trendwende in naher Zukunft nicht zu rechnen.

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