.bayern

Koalition fordert Regional-TLDs

Die Diskussionen um die Einführungen neuer Top Level Domains hat nun auch die deutsche Politik erreicht: vergangene Woche haben die Koalitionsfraktionen von CDU/CSU und SPD im Deutschen Bundestag einen Antrag auf Weiterentwicklung des Adressraums im Internet (.pdf) eingebracht. Vor allem regionale Top Level Domains sollen das Domain Name System sinnvoll erweitern.

Gegenstand der Drucksache 16/4564 vom 07. März 2006, die vergangene Woche in erster Lesung in das Parlament eingebracht wurde, ist die Aufforderung des Bundestags an die Bundesregierung, sich im Rahmen der Mitarbeit im Governmental Advisory Committee (GAC) der Internet-Verwaltung ICANN für die Zulassung neuer Top Level Domains, insbesondere solcher für regionale und urbane Gemeinschaften in Deutschland auszusprechen; beispielhaft genannt werden .bayern, .nrw oder .berlin. Von ihrer Einführung verspricht man sich neben einer sinnvollen Ergänzung von .de insbesondere eine Anregung der regionalen Wirtschaft. Mit der Einführung von .eu, .cat und .asia sieht die Politik hier einen Trend, lokale und regionale Nutzung zu fördern und homogene Märkte schon auf Ebene der Top Level Domain sichtbar zu machen; insgesamt werde der Internetverkehr stärker lokalisiert.

Von der Verwaltung dieser Domains will die Politik die Finger lassen; diese soll – nach dem bewährten Modell der DENIC eG – in privatwirtschaftlichen Organisationen der Selbstregulierung überlassen bleiben. Inhaber von Namensrechten sollen aber in angemessener Weise beteiligt werden, so dass bestimmte Domains wie tourismus.nrw kostenfrei registriert werden können. Und da man sich schon mit dem Thema Domains beschäftigt, spricht man sich für die Förderung von IDNs auf Top Level Ebene mit Domain-Endungen wie .köln aus. Zu guter Letzt gibt es auch noch einen Abstecher in die WHOIS-Problematik; hier fordert man einen besseren Schutz von personenbezogenen Daten insbesondere gegen Identitätsdiebstahl und Spam.

In der Sache gibt man sich ehrgeizig: bereits anlässlich des nächsten ICANN-Meetings Ende März in Lissabon will ICANN nach Angaben der Koalitionsfraktionen die Einführung solcher regionaler Top Level Domains beraten und Zeitpläne beschliessen. Da ICANN schon aus Gründen der Gleichbehandlung damit das DNS für alle Nationen praktisch freigeben müsste, ist mit raschen Ergebnissen vernünftigerweise wohl nicht zu rechnen.

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