EUR 275 Mio.

Telekom schnappt sich Strato AG

Die Entscheidung im Übernahmepoker um den Registrar Strato AG ist gefallen: der Vorstand der Strato-Mutter Freenet AG hat in einer Adhoc-Meldung bekannt gegeben, sämtliche Aktien an der Strato AG und an der Strato Rechenzentrum AG an die Deutsche Telekom AG verkaufen zu wollen.

Im Juni 2009 war öffentlich bekannt geworden, dass sich die Freenet AG nach dem Verkauf ihrer DSL-Sparte auch von ihrer hundertprozentigen Webhosting-Tochter Strato trennen wollte. Und die gilt allgemein als attraktiv: mit mehr als vier Millionen Domain-Namen und rund 1,3 Millionen Kundenverträgen bei rund 500 Mitarbeitern zählt Strato nach eigener Einschätzung zu den beiden größten Webhostinganbietern in ganz Europa. Im daraufhin eingeleiteten Verkaufsprozess lieferten sich offenbar zwei Bewerber ein Bietergefecht: neben der Telekom AG hatte sich auch die United Internet AG, einer der größten Anteilseigner von Freenet, um den Zuschlag beworben. Nach Angaben der Nachrichtenagentur Reuters soll des weiteren der Finanzinvestor Bridgepoint Capital im Rennen um Strato gewesen sein, jedoch früh abgewunken haben.

Wie vergangene Woche in einer Adhoc-Meldung der börsennotierten Freenet AG bekannt wurde, ist dieses Rennen nun zu Gunsten der Deutschen Telekom AG entschieden. Als Kaufpreis wurden EUR 275 Millionen genannt, der nach Berücksichtigung üblicher Anpassungen bei Vollzug in bar geleistet wird. Damit verfehlte die Freenet AG ihre ursprünglichen Preisvorstellungen klar, nach denen man mit einem Erlös zwischen EUR 300 und 400 Millionen gerechnet hatte. Die Aufsichtsräte beider Unternehmen haben der Veräußerung bereits zugestimmt, eine Genehmigung durch das Bundeskartellamt steht jedoch noch aus.

Sowohl Freenet als auch Telekom äußerten sich zufrieden mit dem Abschluss. „Die Telekom ist ein Superpartner für Strato“, so Freenet-Chef Christoph Vilanek. Bei der Telekom betont man das Potential von Strato; so habe das Unternehmen in den vergangenen Jahren den Umsatz jährlich um zehn Prozent und den Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) um 20 Prozent gesteigert. Die Börse scheint indes skeptisch: die T-Aktie büßte 0,8 Prozent ein, Freenet verlor rund 2,5 Prozent.

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