nTLDs

Jetzt sind Strategien gefragt

Die Einführung neuer Domain-Endungen verlangt auch nach neuen Domain- und Markenstrategien. Auf dem Feld der Empfehlungen, was zu tun ist, liefert unter anderem Markmonitor.com beachtliche Tipps.

Die Domain- und Markenstrategie ist eine individuelle Angelegenheit, die auf das Unternehmen oder den Markeninhaber und deren Gegebenheiten und Ziele abgestimmt werden muss. Doch die von ICANN dirigierten Maßnahmen bei der Einführung der neuen Domain-Endungen zeichnen zumindest teilweise den zu beschreitenden Weg vor. Die Rede ist hier vom Trademark Clearinghouse (TMCH), welches den Marken von Markeninhabern Schutz gewähren soll. Demgemäß steht bei Markmonitor.com auf einer Liste mit acht Tipps (zu finden bei absatzwirtschaft.de) für das Domain-Management der Eintrag eigener Marken in das TMCH an erster Stelle. Einige der Empfehlungen von markmonitor.com bedeuten Fleißarbeit: sinnvollerweise macht man sich einerseits mit den rund 1.400 neuen Endungen vertraut und überprüft, ob und wie diese in die eigene Strategie passen, oder wie man die Strategie an die neuen Möglichkeiten anpasst. Darüber hinaus sollte man sich auch mit den von ICANN angestossenen Schutzmechanismen – eben dem TMCH, aber auch den Rechtsverfahren Uniform Rapid Suspension (URS) und Post-Delegation Dispute Resolution Procedure (PDDRP) – vertraut machen. Informationen findet man auf den Webseiten von ICANN. Weitere Strategieempfehlungen von Markmonitor.com sind zum Beispiel die Wahl des richtigen Registrars, das Überwachen der neuen Endungen und die richtige Kalkulation von Budgets, die aufgrund des TMCH und Domain-Registrierungen anstehen. Markmonitor.com verhandelt auch die kritische Hinterfragung von existierenden Domains: Nicht benötigte Domains sollen aufgegeben werden können. Die Löschung solcher Domains kann allerdings unangenehme Folgen nach sich ziehen, etwa wenn Cybersquatter sich die Domains greifen. Besser ist es, sie einfach weiter laufen zu lassen. Üblicherweise stehen die Kosten einer registrierten Domain in keinem Verhältnis zu dem Ärger, der bei ihrer Löschung entstehen kann.

Markmonitor.com steht mit solchen Empfehlungen nicht allein. Bereits im Januar 2013 stellte der Domain-Registrar name.com in seinem Blog die Frage nach dem Markenschutz angesichts der neuen Endungen und beantwortete sie bestens. Die vier Empfehlungen haben seit Januar nicht an Relevanz verloren: Nach wie vor empfiehlt sich die – mühselige – Lektüre des gesamten nTLD-Bewerberhandbuchs. Der Eintrag von Marken ins TMCH sollte obligatorisch sein. Die Teilnahme an Sunrise Periods ist sinnvoll für die Endungen, die der eigenen Strategie entspringen oder die zukünftig einmal relevant werden könnten, und die Uniform Rapid Suspension (URS) sollte man im Falle eines Falles, der unberechtigten Domain-Registrierung durch einen Dritten, in Anspruch nehmen.

Bei alle dem, gerade wenn es um das Budget geht, ist niemand gezwungen, Domains unter möglichst vielen der neuen Endungen zu registrieren. Manche bereits früher eingeführten Top Level Domains wie .travel oder .jobs sind auch Jahre nach ihrer Einführung öffentlich kaum bekannt. Und wer weder jetzt noch in 20 Jahren eine sinnvolle Nutzungsmöglichkeit für eine Domain unter einer der neuen Domain-Endungen sieht, kann sich die Registrierungsgebühren wohl sparen. Allerdings dürfen wir davon ausgehen, dass mit der anstehenden Schwemme von Endungen jüngere Generationen, die mit dem Internet aufwachsen, weniger Schwierigkeiten haben werden und sie mehr nutzen als die Generationen, die jetzt am Ruder sind. Wer aber angesichts dieser weitreichenden Änderungen kopf- und strategielos still verharrt, dem droht, von den Entwicklungen schlicht überrollt zu werden.

Ihre Marken können Sie zum Trademark Clearinghouse über united-domains.de, zu deren Projekten domain-recht.de gehört, anmelden.

Auf das Domain-Recht spezialisierte Anwälte findet man auf Domain-Anwalt.de, einem Projekt der united-domains AG.

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